Baumringsignaturen und Wetteranomalien (Eichenbestand Guttenberger Forst, Klimastation Wuerzburg)

1991

S. 66-83

6 Abb., 5 Tab., 16 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200030337

Der vorliegende Beitrag behandelt neue methodische Ansaetze zu einer dendroklimatologischen Interpretation von Baumringchronologien aus annaehernd optimalen Wuchsgebieten. Ueber Einzeljahranalysen wurde zunaechst der Einfluss von Wetteranomalien auf signifikante Zuwachsaenderungen (Signaturen) eines Eichenbestandes bei Wuerzburg untersucht. Anschliessend wird das Ergebnis den Resultaten multipler Regressionsanalysen zwischen der Baumringsequenz und der Klimadatenzeitreihe Wuerzburg gegenuebergestellt, wobei letztere aus 45 meteorologischen Einzelparametern bestand. Der Signaturtest hat gezeigt, dass faktisch alle Eichensignaturen mit charakteristischen Typen von Witterungsanomalien erklaert werden koennen, die im Beobachtungszeitraum (1936-1986) wiederholt aufgetreten sind. Die Regressionsanalysen machen dagegen eher oekologische Tendenzen zum Einfluss der Wetterablaeufe auf das Eichenwachstum deutlich. Dabei werden vor allem auch jahreszeitlich terminierte Klimaeinfluesse erkennbar. Die Synthese beider Verfahren ermoeglicht die Aufstellung eines oekologisch sinnvollen Modells zur klimatischen Praegung der ausgewerteten Eichenchronologie. Insgesamt laesst sich nachweisen, dass sueddeutschse Jahrringchronologien in der kollinen Stufe durchaus zur Verifizierung von Klimazeitreihen herangezogen werden koennen. Langfristig soll damit eine Verifizierung sueddeutscher Klimazeitreihen aus Wein- und Getreideertragsdaten anhand von Jahrringchronologien aus entsprechenden Gebieten erreicht werden.