Auswirkungen des Bestockungswandels und der Waldschäden auf die Schutzfunktion des Bergwaldes gegenüber Schneebewegungen

Hamburg

1990

S. 102-111

8 Abb., 2 Tab., 4 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200030257

Die im wesentlichen wildstandsbedingte Entmischung der Bergwaldbestände hat deren Schutzfähigkeit geschwächt; dies gilt insbesondere für die Vejüngung, weil die schneestabilisierenden Eigenschaften der Fichte in der Jugend sehr begrenzt sind. Der Entmischungsprozess und die allmähliche Auflösung älterer Bestände ohne ausreichende Verjüngungsvorräte wird durch die Waldschäden beschleunigt, selbst dann, wenn wir davon ausgehen, dass flächige Bestandeszusammenbrüche nicht erfolgen werden. Die Folgerungen müssen: - in einer prioritären (an Tempo und Effizienz nicht überbietbaren) Verringerung der Schalenwildbestände), - einer wirksamen Bekämpfung aller anthropogen bedingten Stressfaktoren des Waldes (insbesondere auch verkehrsbedingte Belastungen), - einer sensiblen Vorsorgepolitik mit Wiederbegründung bzw. Pflanzmassnahmen in Beständen mit Auflichtungstendenz, bevor kritische Bestockungsgrade erreicht werden und - in einer engagierten personell und finanziell ausreichend ausgestatteten Schutzwaldsanierungsstrategie bestehen, bei der durch eine Kombination biologisch und technisch-temporärer Massnahmen wieder jene Stabilität gegenüber Schneebewegungen erreicht wird, die den gesunden Bergwald auszeichnet.