- Standardsignatur638
- TitelBodenkundliche Untersuchungen am Forschungsschwerpunkt Wank - Bedeutung für die Waldschäden in den Kalkalpen
- Verfasser
- KörperschaftBayerische Akademie der Wissenschaften. Kommission für Ökologie
- ErscheinungsortHamburg
- Verlag
- Erscheinungsjahr1990
- SeitenS. 87-98
- Illustrationen5 Abb., 5 Tab., 34 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200030255
- Quelle
- AbstractDie ersten bodenkundlichen Ergebnisse vom Wank bei Garmisch-Partenkirchen zeigen, dass die Bodenbildung im ganzen Gebiet mehr oder weniger stark von zwei unterschiedlichen Ausgangsmaterialien bestimmt wird. Zum einen stehen als Ausgangsgesteine Plattenkalk und Dolomit an, zum anderen wurden auf die kalkhaltigen Bodenbildungen unterschiedlich mächtige, saure Deckschichten abgelagert, die am Hang verschieden stark mit den kalkhaltigen Rückständen vermischt wurden. Diese geologische Heterogenität am Wank ist kein Sonderfall, sondern tritt nach Aussagen von GROTTENTALER (mündliche Mitteilung 1989) und nach Kartierung von BOSCH und FLEISCHMANN (1989) im Kalkalpenraum in flächenmässig bedeutendem Anteil während reines Deckschichtmaterial sehr niedrige pH-Werte aufweist und die Bodenlösungszusammensetzung von den Eigenschaften des Aluminium-Pufferbereichs bestimmt wird, liegen die pH-Werte in den Kalklösungsrückständen um den Neutralpunkt und der Carbonatpufferbereich bestimmt die Chemie der Bodenlösung. Inwieweit die Kalklösung im Falle der Vermischung beider Materialien - was im Kalkalpenraum der Normalfall ist - die Zusammensetzung der Bodenlösung und damit die Ernährungsgrundlage für die Fichten bestimmt, ist bisher unklar. Die vorgestellten lösungschemischen Daten und die von Schönborn und Mössnang (1989) vorgestellten Nadelanalysen der Fichten am Wank zeigen den Einfluss des Deckschichtmaterials auf die Pflanzenernährung auf fast allen Flächen. Somit ist ein kleinräumiges Nebeneinander von saurem und kalkhaltigen Material als Rhizosphärenboden fuer diese Region anzunehmen. Ob die Präsenz bzw. Veränderung dieser Bodentypen mit zwei ganz unterschiedlichen Pufferbereichen durch die Umweltveränderungen, die es zweifellos auch im Alpenraum gibt, als auslösender Faktor für die "neuartigen Waldschäden" in Frage kommt, kann mangels Untersuchungen nicht entschieden werden. Daß heißt aber auch, dass die auslösende Rolle des Bodens bisher nicht ausgeschlossen werden kann. Weiterführende bodenkundliche Untersuchungen über die raum-zeitliche Variabilität der Bodenlösungen im Mikrobereich, die chemische Zusammensetzung der Rhizosphäre können in Zusammenhang mit detaillierten Wurzel- und Mykorrhizastudien sowie Depositionsmessungen unter dem Kronenraum der Fichtenbestände diese grundlegende Wissenslücke schliessen.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.231 (Pufferung, Pufferungsvermögen)
114.25 (Bodenreaktion; Azidität, pH-Wert; Bodenversauerung)
114.32 (Geologische Betrachtungen. Verwitterung. Einfluss des Ausgangsmaterials (Muttergesteins))
114.441.3 (Braunerden)
114.446.1 (Rendzinen)
114.35 (Bodenstreu (Förna) und Humushorizonte)
[430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)
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