Ein kommunales Forstamt im Spannungsfeld der Verwaltungsreform

1996

S. 1100-1103

200030191

"Der Wald ist mehr als die Summe seiner Baeume". Die Sensibilitaet fuer die vielfaeltigen Leistungen und Wirkungen des Waldes ist bei den Buergern der "Oekohauptstadt" Freiburg und deren Mandatstraegern im Gemeinderat unveraendert hoch. Im Rahmen der aktuellen Verwaltungsreform im Freiburger Rathaus hat das Forstamt die Aufgabe, auch dafuer sensibel zu machen, dass die Forstverwaltung al diese positiven Effekte des Stadtwaldes, die von vielen Buergern als eine Verbesserung ihrer persoenlichen Lebensqualitaet wahrgenommen werden, unterstuetzt, foerdert und gewaehrleistet. Wesentlich ist hierbei der Nachweis, dass dies effizient und wirtschaftlich geschieht und es Instrumente gibt, die eine betriebliche Transparenz und einen staendig fortschreitenden Innovations- und Rationalisierungsprozess garantieren. Der vorgelegte Beitrag macht anhand von zentralen Elementen der Freiburger Reformueberlegungen sowie anhand von Projektbeispielen deutlich, wie wichtig eine fruehzeitige und aktive Beteiligung der Forstverwaltung schon waehrend der Phase der Meinungsbildung bei den Entscheidungstraegern (Ausschuesse und Gemeinderat) und der Verwaltungsspitze ist. Es zeigt sich, dass der Forstbetrieb aufgrund eines traditionellen Kostenbewusstseins ueber einen reichen Fundus an aussagefaehigen Fakten und Kennzahlen verfuegt und im Gegensatz zu vielen anderen Verwaltungsbereichen in der Lage ist, die Tragweite und Konsequenz von Reformentscheidungen abzusehen. Er kann sich mit konkreten Vorschlaegen konstruktiv und steuernd beteiligen und sachlich wenig fundierten "politischen" Pauschalentscheidungen vorbeugen. Somit wird die gegenwaertige Verwaltungsreform zu einer Chance fuer die Forstverwaltung, trotz negativer finanzieller Rahmenbedingungen: Sie kann zeigen, dass sie eine zeitgemaesse Organisation und ein leistungsfaehiger Teilbereich der Gesamtverwaltung im Sinne eines "Profit-Center" der multifunktionalen Forstwirtschaft ist.