1986/87 wurden in je drei waldumgebenden Abbaustellen des suedbayerischen Teriaerhuegellandes bzw. der voralpinen Jungmoraene anhand von Vegetation und Fauna (vor allem Heuschrecken und Wildbienen) geprueft, welche Auswirkungen unterschiedliche Grubenformen und Grubengestaltungen (Rekultivierung, Grubengroesse, Waldumgebung, Exposition und Hangneigung, Sukzessionsstadium, Substrat und Fuellmaterialen etc.) auf Flora und Fauna haben. Hierzu wurden mehrere Vegetationswerte (Flaechenwert, Artenwert, Artendichte, Gefaehrdungswert) aus den vegetationskundlichen Aufnahmen abgeleitet bzw. im faunistischen Bereich Artenreichtum und Abundanzen verglichen. Aus vegetationskundlicher Sicht sind Rohbodenstandorte mit natuerlicher Sukzession etwa 20 Jahre nach Auflassung am wertvollsten, wobei in grossen Gruben vor allem die steileren Randbereiche, in kleinen die Grubenboeden und die west- bzw. suedexponierten Steilhaenge die hoechsten Wertziffern aufweisen. Je nach Umgebung (trockene, verheidete Waldstandorte oder feuchte Waldtypen) spielen innerhalb der Gruben die trockenwarmen bzw. vernaessten, fuer Spezialisten wichtigen Sonderstandorte eine besondere Rolle. Auch faunistisch sind groessere Abbaustellen mit einem engen Wechsel von Trocken- und Feuchtbiotopen und zumindest auf Teilflaechen einem spaerlichen Deckungsgrad der Vegetation am wertvollsten. Solche Wald-, Kies- oder Wald-Sandgruben dienen in der offenen Agrarlandschaft gefaehrdeten Arten als Refugium. Eine Rekultivierung von Abbaustellen im Wald, in der Regel in Form einer Aufforstung, ist wegen des Verlustes von Standortsvielfalt und Kleinstrukturen nicht wuenschenswert. Sind Aufforstungen unumgaenglich, so sollten sie sich auf ost- und nordexponierte Grubenteile beschraenken, wo die natuerliche Wiederbewaldung wegen der hoeheren Bodenfeuchte ohnehin am schnellsten verlaeuft. Da aber auch im Zuge der natuerlichen Wiederbewaldung wertvolle Tier- und Pflanzenarten verdraengt werden, wird empfohlen, durch zeitlich gestaffelten, langfristigen, kleinflaechigen Abbau immer wieder frische Aufschluesse zu schaffen. Eine teilweise Verfuellung von Kiesgruben kann zusaetzliche Standortsvielfalt erzeugen. Sued- und westexponierte Steilhaenge und die daran angrenzenden Teile des Grubenbodens sollten jedoch ausgenommen und der natuerlichen Sukzession ueberlassen bleiben. Geeignete Fuellmaterialien sind tonig-lehmige bzw. sandigkiesige Substrate (meist als Bauaushub) nach entsprechender Modellierung bzw. Verdichtung (trockenwarme Rohbodenflaechen bzw. Feuchtflaechen und Kleingewaesser). Die optimale Groesse von Abbaustellen im Wald liegt bei 500 - 1500 m2, wobei aus populationsoekologischen Gruenden fuer die Tierwelt zusaetzlich wenige Gruben von 0,5 bis Hektargroesse wuenschenswert sein koennen, sofern solche Gruben nicht schon ausserhalb des Waldes vorliegen. Durch Vernetzung zahlreicher, .......
182.2 (Sukzession, Alternanz (Wechsel) und Periodizität der Vegetation) 233 ((Neu-)Aufforstung (besonderer Standorte; z.B. Dünen) [Kreuzverweise zu geeigneten Unterteilungen von 114.4, 116 oder 187. Aufforstungspolitik siehe 913/914]) 114.449.8 (Industrielle Abraumflächen (Kippen, Halden)) 150 (Ökosysteme) 907.12 (Schutz von Pflanzen und Bäumen, Schutzgebiete usw.) 907.13 (Schutz von Wild und Vögeln, Schutzgebiete usw.)