Nadelinhaltstoffe und Ablagerungen auf Nadeloberflaechen von Fichten (Picea abies Karst.)

1989

S. 233-243

2 Abb., 3 Tab., 38 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200030067

Es wird das experimentelle Vorgehen zur Befreiung von Nadeln von epikutikulaerem Wachs und von anhaftendem Aerosol beschrieben. Das Verfahren arbeitet mit Tetrahydrofuran/Toluol und liefert einerseits sauber gewaschene Nadeln und andererseits das abgeloeste Material. In beiden Probenmaterialien werden anschliessend durch instrumentelle Neutronenaktivierungsanalyse 20 Makro- und Mikroelemente quantitativ bestimmt. Als Untersuchungsmaterial dienten 1jaehrige Nadeln der Fichte (P. abies) von 30 Standorten aus der Gegend von Winterthur (Schweiz). Das abgeloeste Material entspricht in seiner Zusammensetzung weitgehend dem lokalen Boden. Die von der Oberflaeche von 1g Nadeln abgeloesten Aerosolmengen sind am Waldrand wegen des Randeffektes 2,6mal groesser als im Waldesinnern. Die an den Nadeln eines Fichtenwaldes angelagerte Menge von Bodenaerosol wird auf etwa 10 kg/ha geschaetzt. Der Vergleich zwischen inhaerentem Nadelgehalt und abgeloestem Material erlaubt eine quantitative Aussage darueber, wieweit ungewaschene Nadeln zur Messerung der Inhaltsstoffe verwendet werden koennen. Es ergibt sich, dass zwar einige Elemente, worunter die meisten Naehrelemente, an ungewaschenen Nadeln mit kleinem Fehler bestimmt werden koennen, dass jedoch eine ganze Reihe von Elementen nur an geeigneter Weise gewaschenen Nadeln zuverlaessig gemessen werden koennen. Fuer Fe und Al werden die Resultate eingehender dargestellt. Fuer Fe ergibt sich eine Normalverteilung mit einem Mittelwert von 26 ug/g, beim Al eine logarithmisch-normale Verteilung mit einem Mittelwert von 16 ug/g. Die Al-Gehalte zeigen eine hochsignifikante negative Korrelation mit dem pH des Standortbodens, wogegen die Fe-Gehalte keine Abhaengigkeit zeigen.