- Standardsignatur4223
- TitelBodenchemische Eigenschaften anthropogener Auftragsboeden. In stadtnahen Waeldern (Beispiel Ruhrgebiet)
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 745-747
- Illustrationen5 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200029896
- Quelle
- AbstractVergleicht man die vier Waldstandorte auf anthropogenen Auftragsboeden mit den fuer das zentrale Ruhrgebiet typischen Bodenprofilen aus Loesslehm (Pseudogley-Parabraunerden), fallen mehrere grundsaetzliche Unterschiede hinsichtlich Profildifferenzierung und Bodenchemismus auf: - Die anthropogen ueberformten Boeden, deren Baumbestand generell juenger war, verfuegen zwar ueber Laubauflagen, nicht dagegen ueber organische Auflagehorizonte; vorhanden sein koennen aber anthropogen aufgetragene organische Auflagen in Form von Stadtkompost. - Die einzelnen Horizonte sind bei den anthropogenen Boeden schichtenweise aufgetragen worden und enthalten eine Vielzahl technogener Beimengungen, die einen hohen Skelettanteil bedingen; der humose Oberboden wurde, wenn eine Aufforstungsmassnahme stattgefunden hat, zuvor bearbeitet. - Die C-Gehalte der Oberboeden der anthropogenen Boeden fallen niedriger aus als die der Ah-Horizonte natuerlicher Waldstandorte; da das gleiche auch auf den N(org.)-Gehalt uebertragbar ist, lassen sich i.d.R. keine wesentlichen Unterschiede im C/N-Verhaeltnis zwischen den beiden Gruppen ausmachen; der organische N-Vorrat der natuerlichen O- und Ah- Horizonte faellt horizontbezogen hoeher aus als der der anthropogen geformten Oberboeden, andererseits weisen die letztgenannten humosen Oberboeden eine groessere Maechtigkeit (bis 50cm) auf. - Freie Carbonate lassen sich nur bei den aufgetragenen Boeden feststellen; sie sind auf die Beimengung carbonathaltiger technogener Substrate wie Bauschutt oder Aschen zurueckzufuehren. Hinsichtlich der Versauerungsproblematik reagieren die beiden Gruppen voellig unterschiedlich. Waehrend die natuerlichen Boeden immissionsbedingt besonders im Of/Oh- und Ah-Horizont eine hohe Aciditaet aufweisen, ist die Pufferkapazitaet der anthropogenen Boeden substratbedingt so hoch, dass trotz gleichen Einzugsgebietes neutrale bis schwach alkalische pH-Werte im ganzen Profil feststellbar sind. Daraus kann gefolgert werden, dass die in Zusammenhang mit der Waldschadensdiskussion stehende Versauerungsproblematik bei den anthropogenen Auftragsboeden stadtnaher Waelder nicht von Relevanz ist.
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