Hallimaschbefall an beregnetem Sturmholz. Nach drei- bis vierjaehriger Lagerung

1996

S. 329-332

15 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200029676

1) Die Beregnung hat sich als langfristig wirksames Verfahren zur Konservierung grosser Holzmengen bewaehrt. Entgegen bisheriger Annahmen muss auch bei fachgerechter Beregnung von Fichten-/Tannen-Stammholz ab dem dritten Beregnungsjahr mit Qualitaetsminderungen durch Hallimaschbefall gerechnet werden. In wirtschaftlich relevantem Ausmass wurde der Befall vor allem ab dem vierten Beregnungsjahr an einer Vielzahl von Poltern festgestellt. Ursaechlich hierfuer ist die Faehigkeit des Hallimasch, in nasses Holz Luftkanaele zu treiben und von dort aus das Holz abzubauen. Die Holzzersetzung umfasst zunaechst nur einen geringen Teil der Mantelflaeche und bleibt auf den peripheren Splintbereich beschraenkt, ein Befall des Kernholzes wurde bisher nicht beobachtet. 2) Es wird davon ausgegangen, dass Hallimasch oft versteckt unter der Rinde in die Polter eingeschleppt wird. Nicht infizierte Polter koennen auch im sechsten Jahr der Beregnung noch ohne Faeuleschaeden sein. 3) Zur sicheren Diagnose des Hallimaschbefalls muss ein Polter geoeffnet werden, da Decklage und Polterenden deutlich geringer befallen sind. 4) Wenn auch eine fachgerechte Beregnung keinen Schutz vor dem Befall durch Hallimasch darstellt, so verhindert sie doch die sonst gravierendere Holzentwertung durch andere Holzzerstoerer. 5) Neben einer Beschraenkung der Lagerdauer kann die Errichtung von Poltern in kuehlen Lagen oberhalb von 1.000m ueber NN die Ausbreitung verhindern. Allerdings kommen hierfuer im Bundesgebiet nur sehr wenige Lagerplaetze in Frage. 6) Mit grosser Wahrscheinlichkeit unterbindet die Entrindung vor der Einlagerung den Hallimaschbefall wirksam. Allerdings scheitere bei Sturmkatastrophen bisher die rasche Entrindung grosser Holzmengen an der beschraenkten Entrindungskapazitaet.