- Standardsignatur4223
- TitelDie Aspe - eine wenig beachtete, oft falsch eingesetzte Baumart. Pionierbaumart Nordostdeutschlands
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 231-234
- Illustrationen4 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200029628
- Quelle
- AbstractEs kann festgestellt werden, dass die Besonderheit und Staerke der Aspe in der Bildung von Familienverbaenden liegt. Hierdurch ist sie in der Lage, extrem unguenstige Standorte, wie Rohboeden und stark vergraste Boeden, zu besiedeln und Wildverbiss zu ertragen. Dies erklaert auch ihre relative Standortsunabhaengigkeit, wenn auch eine gewisse Bevorzugung von naehrstoffreichen und grundwasserbeeinflussten Standorten nicht uebersehen werden darf. Die Vorteile des Familienverbandes kommen dagegen in der Mischung mit anderen Baumarten nicht zum Tragen. Hier ist die Aspe ausserordentlich konkurrenzschwach und scheidet besonders auf terrestrischen Standorten sehr frueh aus. Zur Starkholzzucht und zur Produktion hoher Volumenleistungen pro Flaecheneinheit ist sie, wenn ueberhaupt, nur auf sehr wenigen Standorten geeignet. Die in der Vergangenheit wiederholt getaetigten weitstaendigen Begruendungen, analog den anderen Pappelarten, widerspricht ihrem Naturell und muss als waldbauliche Fehlleistung gewertet werden. Hierbei faellt auf, dass die auf diese Art gepflanzten Aspen nur in seltenen Faellen Wurzelbrut bilden. Es ist zu vermuten, dass die als Lohden oder Halbheister gepflanzten Aspen ein derartig verschobenes Spross- Wurzelverhaeltnis besitzen, dass es Jahre bedarf, um dieses wieder auszugleichen, ehe die Pflanze zur Bildung von Wurzelbrut uebergehen kann. Ihrer besten Waffe gegen die Vergrasung beraubt, kuemmern die Pflanzen und sterben bei zunehmender Vergrasung ab. Fuer wahrscheinlicher halte ich es jedoch, dass der baumartige Aufwuchs der Aspe der zweite Entwciklungsschritt ist. Am Anfang steht immer die Ausbildung des Familienverbandes, der je nach Staerke des Wildverbisses als Gebuesch oder macchienartige Form vorliegen kann. Erst nach Ueberwindung des Verbisses folgt der baumartige Auswuchs. Interessanterweise hat sich auch auf unseren Beobachtungsflaechen auf den ehemaligen Rieselfeldern in Berlin-Buch und auf dem Truppenuebungsplatz Schweinrich/Gladow gezeigt, dass die Aspenverbaende nach Zaeunung sofort in die baumartige Vegetationsphase uebergehen, die Wurzelbrutausbildung stark reduzieren und zum Teil vorhandene Wurzelbrut sogar abstirbt. Es hat den Anschein, als ob die Aspe fuer die Ausbreitung mit Hilfe der Wurzelbrut den Wildverbiss benoetigt.
- Schlagwörter
- Klassifikation235.2 (Vorbau, Vorwald, Schaffung eines Schirmes. Pionierholzarten)
233 ((Neu-)Aufforstung (besonderer Standorte; z.B. Dünen) [Kreuzverweise zu geeigneten Unterteilungen von 114.4, 116 oder 187. Aufforstungspolitik siehe 913/914])
441 (Unkräuter und Unhölzer)
181.42 (Einfluß von Tieren)
176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])
[430] (Deutschland, 1990-)
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