- Standardsignatur629
- TitelWiederbewaldung einer Waldbrandflaeche in der subalpinen Stufe bei Muestair
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 405-424
- Illustrationen51 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200029309
- Quelle
- AbstractEin Waldbrand hat im Juli 1983 rund 50ha Waldbestaende in einer subalpinen Hoehenlage von 1800 bis 2200m ue.M. oberhalb Muestair zerstoert. Der Prozess der natuerlichen Wiederbewaldung wurde seither dokumentiert, in Abhaengigkeit von Feuerintensitaet, Bodenveraenderung und Vegetationsentwicklung kommentiert und mit der Entwicklung einer Aufforstung verglichen. Rund die Haelfte der untersuchten Brandflaeche erlitt ein starkes Kronen- und Grundfeuer, die andere Haelfte nur Kronen- und schwaches Oberflaechenfeuer. Erosionsprozesse waren kaum festzustellen. Auf dem Flaechenteil mit starkem Boden- und Erdfeuer musste die Vegetation die Flaeche neu besiedeln. Hier dominierten bald die Weidenroeschen (Epilobium angustifolium L.). Wo der Bodenbrand nur schwach war, trieb Reitgras (Calamagrostis villosa (Chaix) Gmelin) aus ueberlebenden Wurzeln rasch wieder aus und bildete bald eine geschlossene Vegetationsdecke. Der Baumjungwuchs war vollstaendig verbrannt und musste sich als Kernwuchs neu ansiedeln. Die natuerliche Verjuengung setzte sehr zoegernd ein. Nach zwoelf Jahren waren elf Arten daran beteiligt. Am zahlreichsten waren Laubhoelzer mit 1449 Pflanzen pro ha vertreten; Nadelhoelzer erreichten zusammen nur eine Dichte von 581 Baeumen pro ha. Verschieden Straucharten waren mit 41%, die Aspe mit 25% und die Laerche mit 20% daran beteiligt. Es wird noch lange dauern, bis die natuerliche Waldverjuengung die Pflanzung an Zahl und Pflanzengroesse eingeholt hat, obwohl in der Aufforstung innerhalb von elf Jahren 30% Ausfaelle zu verzeichnen waren und der Zuwachs mancher Baeume infolge des Pflanzschocks stagnierte. In hohen Lagen ist es an vielen Stellen wichtig, den Schutz des Waldes gegen Schneebewegungen rasch wiederherzustellen, z.B. in Kombination mit temporaerem Lawinenverbau. Die Wiederbewaldung muss nur an kritischen Stellen durch Aufforstung beschleunigt werden. Die Pflanzung mit den schutzwirksameren Nadelholzarten erlaubt es, die wenig schutzwirksame Laubholzphase zu ueberspringen. Eine flaechendeckende Auspflanzung groesserer Brandflaechen ist jedoch nicht noetig.
- Schlagwörter
- Klassifikation434 (Wiederbegrünung usw. von Brandflächen [Kreuzverweise zu anderen geeigneten Titeln])
234 (Natürliche Waldausbreitung [vgl. 182.21])
233 ((Neu-)Aufforstung (besonderer Standorte; z.B. Dünen) [Kreuzverweise zu geeigneten Unterteilungen von 114.4, 116 oder 187. Aufforstungspolitik siehe 913/914])
236.4 (Überwachung (einschl. Begangspfade). Kontrolle des Verjüngungserfolgs)
182.47 (Krautschicht)
[23] (Oberhalb des Meeresniveaus. Die gegliederte Erdoberfläche. Auf dem festen Land im allgemeinen. Gebirge)
[494] (Schweiz)
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