Standardsignatur
Titel
Wahrnehmung und Einstellung der Bevoelkerung gegenueber Wald und seinem gesellschaftlichen Nutzen : Eine Analyse ausgewaehlter Umfrage und Artikel der wichtigsten forstwissenschaftlichen Periodika Deutschlands, Oesterreichs und der Schweiz aus den Jahren 1960 bis 1995
Verfasser
Erscheinungsjahr
1997
Seiten
S. 1-43
Illustrationen
zahlr. Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200029230
Quelle
Abstract
In den hier betrachteten mitteleuropaeischen Laendern zeichnen sich Ende der fuenfziger, Anfang der sechziger Jahre im Hinblick auf die Leistungen des Waldes fuer die Gesellschaft Veraenderungen ab. Die neue Sichtweise des Waldes wird in einer groesseren Zahl von Umfragen und Fachartikeln deutlich, in denen Foerster, Forstpolitikwissenschaftler und Forstwirtschaftler das Phaenomen der steigenden Popularitaet von Waldbesuchen erforschen. Die Auswertung dieser Umfragen und Artikel in forstlichen Fachzeitschriften der Bundesrepublik Deutschland, Oesterreichs und der Schweiz auf die ihnen zugrundeliegenden Fragestellungen und Motivationen, die in den siebziger und achtziger Jahren von der Menge der Veroeffentlichungen her ihren Hoehepunkt erreichen, bildet das Grundanliegen des vorliegenden Beitrags. Art und Umfang der Forschung, die ausfuehrenden Institutionen und ihre disziplinaere Ausrichtung sowie die verwendeten Methoden und die Zahl der ausgewerteten Interviews bzw. Fragebogen sollen Aufschluss darueber geben, wie ein Sicht- und Nutzungswandel der gesellschaftlich erwuenschten Leistungen des Waldes vor sich geht und wie dieser Wandel die Entwicklung der Forstwissenschaften jener Laender in dieser Zeit massgeblich praegt. Es werden 63 wissenschaftliche Untersuchungen dargestellt, die waehrend der Zeit von 1960 bis einschliesslich 1995 durchgefuehrt wurden. Es zeigt sich dabei, dass die Forstwissenschaften in Deutschland, Oesterreich und der Schweiz mit sozialen Phaenomenen konfrontiert wurden, von denen man glaubte, sie mit Hilfe sozialwissenschaftlicher Forschungsmethoden gut erschliessen zu koennen. Eine stetig zunehmende Zahl von Waldbesuchern, die den Wald aus verschiedenen Motiven und mit unterschiedlichen Absichten fuer ihre individuellen Zwecke im Rahmen von Freizeit und Erholung nutzt, konnten die Forstdienste und wissenschaftlichen Forschungsinstitute nicht ignorieren. Besucherzaehlungen wurden durchgefuehrt, Waldbesuchertypologien erstellt und Wahrnehmungsuntersuchungen zur Sichtweise und Beurteilung der Leistungen des Waldes und derjenigen des Forstdienstes sollten das gewachsene Interesse der Bevoelkerung am Wald und seine Beliebtheit fuer individuelle Nutzungsweisen erforschen. Meistens wurden die Umfragen von den forstlichen Forschungsinstituten selbst und nur in geringerem Umfang in Zusammenarbeit mit professionellen Soziologen oder sozialforschungsinstituten durchgefuehrt. Die hier untersuchten Fachveroeffentlichungen lassen erkennen, dass die Forstwissenschaften ihre gesellschaftliche Vermittlerfunktion erkannt, gesellschaftspolitisch aufgenommen und fuer sich als Orientierungsauftrag definiert haben.