- Standardsignatur629
- TitelBedeutung und Möglichkeiten der biologischen Rationalisierung im Forstbetrieb
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 315-349
- Illustrationen25 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200028976
- Quelle
- AbstractDie staendig steigenden Kosten der schweizerischen Forstbetriebe und der gleichzeitige Rueckgang der finanziellen Ertraege aus dem Holzverkauf fuehren unausweichlich zu defizitaeren Betriebsergebnissen. Als Beitrag zur dringend erforderlichen Sanierung der Forstbetriebe werden Moeglichkeiten fuer eine sogenannte biologische Rationalisierung diskutiert. Unter diesem Begriff werden sowohl Rationalisierungsmoeglichkeiten auf Ebene der Produktionskonzepte als auch Moeglichkeiten zur Verbesserung einzelner Waldbaumassnahmen verstanden. Ziel ist das Ueberleben der Betriebe und die Erhaltung qualifizierter und kompetenter Fachleute, bis eines Tages die bislang nicht bezahlten Leistungen des Waldes gerechter honoriert werden. Als erstes werden die Prinzipien der biologischen Rationalisierung dargestellt. Diese basieren auf zwei komplementaeren Elementen: Einerseits auf dem Prinzip der sogenannten biologischen Automation, d.h. der Ausnuetzung der natuerlichen Produktionskraefte, indem man der Natur alles ueberlaesst, was zielkonform ist, andererseits auf dem Prinzip der Konzentration auf das Wesentliche, damit eine hohe Holzwertschoepfung erzielt werden kann. Das Ganze wird im Rahmen uebergeordneter Produktionsziele unter Beruecksichtigung der nach wie vor hohen Bedeutung der Wertholzproduktion dargestellt. Im Gegensatz zu den bisherigen Waldbaukonzepten wird eine bessere Trennung zwischen potentiellen Wertholztraegern eines Bestandes und jenen Baeumen, welchen nur eine Begleitfunktion zukommt, angestrebt. Dadurch entstehen modulierte, zweistufige Waldbaukonzepte, wo einerseits ein hoher Input an Pflege zur Foerderung einer begrenzten Anzahl von Werttraegern erfolgt, andererseits beim restlichen Teil der Baeume minimale Pflegeinvestitionen getaetigt werden. Die Prinzipien der biologischen Automation werden an Beispielen von Systemen mit hoher Selbsterhaltung und Selbstdifferenzierung veranschaulicht. Diese Systeme koennen naturnah sein (wie bei der Plenterung) , aber auch kuenstlich erzeugt werden, etwa durch Beimischung von Treibholzarten, die vorteilhaft auf ihre Nachbarn einwirken, d.h. einen kooperativen Einfluss ausueben. Das Ganze basiert auf dem Prinzip, dass Zeit als Produktionsfaktor nichts kostet; dies im Gegensatz zu den bisher angewandten betriebswirtschaftlichen Kalkulationsgrundsaetzen. Im traditionellen Waldbau sind die Pflegemassnahmen in der ersten Produktionsstufe (Jungwaldpflege und Erstdurchforstungen) einer der Hauptfaktoren fuer hohe Investitionskosten, die nicht mehr durch den Verkauf von Holzprodukten abgedeckt sind. Gerade in diesem Bereich ist die Rationalisierung interessant, nebst Rationalisierungsmoeglichkeiten im Bereich der Walderneuerung. Jungwuchs- und Dickungspflege sind fuer die rechtzeitige, zielentsprechende Gestaltung der Bestockungen notwendig. Sie beruhen weitgehend auf einem phaenotypischen oder auch waldbaulichen Ausleseeffekt. Das Konzentrationsprinzip wird durch eine groesstmoegliche Reduzierung der Anzahl Zielbaeume erreicht. Dies geschieht entweder durch Erziehung am Schatten, unter Schirm der Altbestockung oder durch einen kuenstlich erstellten Vorbaun mit Pionierbaumarten. Die Eingriffe erfolgen nicht mehr flaechig, sondern konzentriert in einem stark reduzierten Kollektiv von Zielbaeumen (ungefaehre Anzahl wie in der Endverteilung). Eventuelle Ausfaelle werden nicht mehr raeumlich wie bisher, sondern zeitlich kompensiert. Zur Durchforstung werden Ueberlegungen zur zeitlichen Staffelung der Eingriffe zur Kronenausformung und Konkurrenzregelung bis hin zu jener Entwicklungsstufe angestellt, wo die Baudimensionen Holzertraege mit gutem Kostendeckungsgrad zulassen. Zur Zeit liegt die Grenze kostendeckender Durchforstungen bei etwa 25cm BHD fuer die Fichte und 35cm BHD fuer die Buche. Mit weiteren, weniger konventionellen Methoden soll eine Strukturdifferenzierung der Bestaende durch Beeinflussung des Wuchsganges der Baeume erreicht werden. Diese Methoden muessen allerdings noch ..
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