- Standardsignatur629
- TitelEin ewig gruenender Vorwand/ Spuren und Bilder vom Wald in Literatur und Malerei. Zum Tag des Waldes 1996/ Wald und Kunst
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 157-175
- Illustrationen2 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200028956
- Quelle
- AbstractAusgehend von einer weitherum gern gepflegten Art der Waldnutzung thematisiert die Autorin in ihrem Essay zunaechst die handfesten Bezuege zwischen Wald und Kunst in Gestalt von Holz als Material, der Ausbeute der Waldbewirtschaftung. Dass der Wald schon der Antike in erster Linie als Rohstofflieferant galt, schlug sich in sprachlichen Praegungen nieder, die jedoch im Laufe der Zeit immer breiter gefaecherte Bedeutung annahmen. Es sind indes die Welt- und Menschenbilder oder die aesthetischen Posulate der jeweiligen Epochen, die diesen anderen Sinn bestimmten, nicht der Wald der historischen Wirklichkeit. Deshalb hat die Bedeutung des gedichteten und gemalten Bildes vom Wald bis in unsere Zeit hinein immer wieder eine andere Faerbung angenommen, ein Prozess, den die Autorin an ausgewaehlten literarischen und bildnerischen Zeugnissen des christlichen Mittelalters und des siebzehnten Jahrhunderts veranschaulicht. Im "Naturgefuehl" der Romantik, dem die Landschaft und insbesondere der Forst zur Projektionsflaeche fuer die menschliche Seele wurde, sieht sie eine Kompensation fuer den Verlust an Erhabenheit, der dem Wald im Zuge der Usurpation des Naturraums durch eine zunehmende technisierte Zivilisation widerfuhr. Vollends zu einem Bild fuer das Innere wurde das Dickicht der Baeume in unserem Jahrhundert als Symbol fuer das Unbewusste. Erst die mit den 68er Umwaelzungen auf den Plan gerufene oekologische Bewegung lenkte den Blick verstaerkt wieder auf die Aussenwelt und schaerfte das Bewusstsein fuer globale Zusammenhaenge. Die Autorin schliesst mit einem Streiflicht auf Joseph Beuys' Aktion "7000 Eichen" anlaesslich der documenta 7 im Jahr 1982, die dies eindruecklich zu zeigen vermag.
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