- Standardsignatur629
- TitelRingeln von entkronten, stehenden Fichtenstuempfen als Forstschutzmassnahme?
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1996
- SeitenS. 71-82
- Illustrationen5 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200028938
- Quelle
- AbstractIm August 1992 zerstoerte ein Hagelsturm 73ha Schutzwald an der Rigi- Nordlehne in der Zentralschweiz. Zahlreiche Fichten wurden nicht geworfen, sondern in 3 bis 15 Metern Hoehe abgebrochen. Der Forstdienst entschloss sich, diese Stuempfe im steilen Gelaende als Schutz gegen Steinschlag und weitere Naturgefahren stehenzulassen. Das Risiko, mit einem solchen Vermehrung von Borkenkaefern, insbesondere Ips typographus Vorschub zu leisten, wurde diskutiert. Mittels eines Experimentes wurde ueberprueft, ob durch Ringeln dieser Fichtenstuempfe die Austrocknung des Holzes beschleunigt werden koenne und ob die Staemme ihre Attraktivitaet fuer Borkenkaefer so rascher verlieren. Resultat: Zweimalige Holzfeuchtemessungen ergaben, dass der Austrocknungsverlauf der Stuempfe durch das Ringeln nicht beeinflusst wird, ebensowenig durch die Hoehe der Bruchstelle. Einzig der Stammdurchmesser spielt eine Rolle; duenne Stuempfe trocknen rascher aus als dicke. Ips typographus hat im untersuchten Fall nur abgebrochene, liegende Fichtenkronen befallen; diese konnten rechtzeitig geraeumt werden. Nach einem Jahr waren alle stehengebliebenen Stuempfe so stark ausgetrocknet, dass sie fuer gefaehrliche Forstschaedlinge nicht mehr attraktiv waren. Das Stehenlassen der entkronten Fichten hat sich hier gelohnt. Die Schutzfunktion blieb zu einem grossen Teil gewaehrleistet, und die Arbeitskapazitaeten reichten aus, um befallenes oder attraktiveres Holz zu raeumen. Es ist durchaus denkbar, dass bei einem staerkeren Befallsdruck der Kaeferpopulation auch die Stuempfe haetten befallen werden koennen. Deshalb war waehrend ein bis zwei Jahren eine gezielte Ueberwachung unbedingt erforderlich.
- Schlagwörter
- Klassifikation423.6 (Hagel. Graupeln)
243.8 (Ringeln. Anwendung von Giftstoffen)
450 (Allgemeines. Begünstigende Faktoren und Ursachen des Schadenauftretens (einschl. Schädlingsprognose) [Kreuzverweise zu anderen Unterteilungen von 45 nach Bedarf])
145.7x19.92 (Scolytidae)
907.32 (Schutzwald)
174.7 (Coniferae [Siehe Anhang D])
Hierarchie-Browser
