Gefahrenbeurteilung und -bewertung - auf dem Weg zu einem Gesamtkonzept

1995

S. 701-725

11 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200028909

Bewusstes Umgehen mit Naturgefahren bzw. mit Naturrisiken setzt voraus, dass die Risiken bekannt sind und dass definiert ist, welche Risiken eingegangen werden duerfen und welche Mittel allenfalls zu deren Reduktion eingesetzt werden sollen und koennen. Im Auftrag und unter Mitwirkung der unter anderem mit Naturgefahren befassten Bundesaemter entwickelt eine temporaere Arbeitsgruppe ein Konzept zu einer stufengerechten (Bund, Kantone, Gemeinde) und kohaerenten Praxis im Bereich Beurteilung und Bewertung von Naturgefahren. In Diskussion mit Fachpersonen in Praxis und Forschung wird angestrebt, ein Konzept fuer eine vergleichbare Bewertung und Behandlung der verschiedenen Naturgefahren im Hinblick auf die Erstellung von Gefahrenkarten zu entwickeln. Im Rahmen des vorliegenden Beitrages werden einige der gegenwaertig diskutierten Grundsaetze fuer die Beurteilung und Bewertung der Naturprozesse dargelegt, so im wesentlichen - die erforderliche Bearbeitungstiefe fuer die einzelnen Handlunsebenen (Richtplanung oder Nutzungsplanung), - die Unterscheidung verschiedener Phasen (Disposition und Ausloesung) gefaehrlicher Prozesse, - die unterschiedlichen Beurteilungsschwerpunkte in den verschiedenen oertlichen Bereichen wie Start-, Transit- und Zielbereich (oft hauptsaechlicher Wirkungsbereich) eines Prozesses, - die allgemeine Bedeutung der Gefahrenstufen und die diesen zugrundeliegenden Intensitaets- Wahrscheinlichkeits-Diagramme, - die massgeblichen Intensitaeten der gefaehrlichen Prozesse und schliesslich - einige Hinweise zur Bildung von Klassen der Eintretenswahrscheinlichkeit bzw. mittleren Wiederkehrdauer von gefaehrlichen Prozessen. Die Harmonisierungsbestrebungen bezueglich der Beurteilungs- und Bewertungsgrundsaetze der gefaehrlichen Naturprozesse sind noch in vollem Gange. In diesem Sinne stellt der vorliegende Beitrag einzig das Ergebnis einer Zwischenetappe dar.