15 Jahre ohne Jagd

1989

S. 633-639

Unselbständiges Werk

200027508

15 Jahre nach Abschaffung der Jagd in Genf kann man nun zu gewissen Schlussfolgerungen gelangen: - diese neue Situation fuehrte weder zu grossen Veraenderungen in der Natur noch zu Stoerungen im Bereich des natuerlichen oder wirtschaftlichen Gleichgewichtes des Kantons; die verschiedenen Wildarten haben sich nicht in ungewoehnlicher Weise vermehrt; - den groessten Vorteil dieses Entschlusses geniessen die Wassertiere, die dadurch ein wertvolles Winterquartier am Oberlauf der Rhone finden; - auf die Jagd selbst kann man aus Sicherheitsgruenden und um schwere Wildschaeden zu vermeiden nicht gaenzlich verzichten; - die Regulierung der Arten ausser den Kraehen, Staren und Tauben, darf lediglich von offiziellem, beruflich ausgebildetem und zweckdienlich ausgeruestetem Personal durchgefuehrt werden; - diese Interventionen - Vorbeugungsmassnahmen, das eigentliche Erlegen und die Entschaedigung - sind sehr kostspielig: Zurzeit muss man mit jaehrlich 250 000 Franken rechnen. Jedoch ist dies im Rahmen des gesaamten Staats-Budgets nur ein geringer Betrag; die jaehrlich vonden Jagdaufsehern erlegten Tiere - durchschnittlich 35 Wildschweine, 100 Hasen, 100 Wildkaninchen - halten sich in entsprechenden Grenzen im Verhaeltnis zu dem vorhandenen Wildbestand. Die Abschaffung der Jagd im gesamten Kanton Genf ist ein sehr interessantes Experiment, welches sich jetzt durchgesetzt hat und schwerlich wieder in Frage gestellt werden kann. Dieses Experiment ist jedoch in anderen Gegenden unseres Landes nicht durchfuehrbar, da die Bedingungen nicht vergleichbar sind.