- Standardsignatur627
- TitelZum Stand des forstlichen Rechnungswesens in einigen europaeischen Ländern
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1997
- SeitenS. 73-95
- Illustrationen40 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200027217
- Quelle
- AbstractErste nennenswerte Bemuehungen zur Vereinheitlichung bzw. Akkordierung des forstlichen Rechnungswesens auf nationaler Ebene datieren aus den fuenfziger Jahren. Bereits Anfang der sechziger Jahre folgten erste beachtenswerte Aktivitaeten auf internationaler Ebene (IUFRO-Gruppe "Forstliches Rechnungswesen", Cost Studies in European Forestry,...) mit dem Ziel, das forstliche Rechnungswesen weiterzuentwickeln und dessen Ergebnisse vergleichbar zu machen. Rund dreissig Jahre spaeter wurde auf Initiative der IUFRO-Gruppe "Forstliche Betriebswirtschaft" beim XX. Weltkongress 1995 in Tampere ein Expertentreffen organisiert, das zur Gruendung der IUFRO-Gruppe "Fuehrungs-, gesellschafts- und umweltbezogenes Rechnungswesen" fuehrte. Dieser Beitrag gibt einen Ueberblick ueber den Stand des forstlichen Rechnungswesens in mehreren europaeischen Laendern. Dabei handelt es sich um Zwischenergebnisse einer derzeit an der Universitaet fuer Bodenkultur Wien laufenden Studie, die, als Teil eines EU-HCM-Projektes unter dem Titel "Neue Loesungen im Rechnungswesen der Forstbetriebe", auch Grundlagen fuer die zukuenftige Arbeit der neuen IUFRO-Gruppe bereitstellen sollte. Nach einer allgemeinen Eroerterung von Fragen der Vereinheitlichung, Vergleichbarkeit, Bestimmungsgroessen der Rechnungswesenorganisation, Buchfuehrungspflichten, Kontenrahmen usw., wird auf die Verhaeltnisse in sechs Laendern (Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Oesterreich und Schweiz) naeher eingegangen. Die Datenerhebung stuetzt sich auf Literaturstudium, eine Umfrage und mehrere Fallstudien. Ein Anfang 1996 versandter Fragebogen, der die vier Felder Finanzbuchhaltung, Kostenrechnung, Gesellschaftsbezogene Rechnungslegung und Umweltorientiertes Rechnungswesen abdeckte, wurde von 60 Fachkollegen aus 21 Laendern, darunter 16 europaeische, beantwortet. Fuer sechs Laender konnte auf dieser Grundlage ein Vergleich unterschiedlicher Merkmale/Aspekte erstellt werden. Als bedeutendste Bestimmungsfaktoren fuer Unterschiede im forstbetrieblichen Rechnungswesen wurden die Eigentumsstruktur, die Besitzgroessenstruktur, das gesetzliche Umfeld, die Organisation des allgemeinen Rechnungswesens, die forstliche Tradition und die Beziehungen zwischen Forst- und Holzwirtschaft identifiziert, wobei die externen Faktoren, wie Recht, Besitz- und Eigentumsstruktur, vor allem die Finanzbuchhaltung laenderweise unterschiedlich praegen. Die Kosten- und Leistungsrechnung stellt sich hingegen, wohl auch wegen des aehnlichen subjektiven Informationsbedarfs, prinzipiell einheitlicher dar, wenngleich in den einzelnen Laendern verschiedene Entwicklungsstufen erreicht worden sind. Die meisten kleineren Forstbetriebe haben ueberhaupt keine Kostenrechnung. Viele groessere verfuegen, wenn ueberhaupt, nur ueber vergangenheitsbezogene Abrechnungen. Informationssysteme mit konsequenter Beruecksichtigung von Plangroessen im Sinne eines umfassenden und integrierten Controlling fehlen noch weitestgehend. Die unguenstige wirtschaftliche Lage und die wachsende Bedeutung der Umweltleistungen der Forstwirtschaft haben zur verstaerkten Beachtung neuer Rechnungszweige, wie des umwelt- und des gesellschaftsorientierten Rechnungswesens, gefuehrt, welche darauf ausgerichtet sind, die ueber den vom traditionellen Rechnungswesen erfassten Geld- und Materialfluss hinausgehenden Aussenbeziehungen der Unternehmung abzubilden. Es zeigt sich die Tendenz, dass bei rentabler Holzproduktion das Hauptaugenmerk zumeist auf Rentabilitaets- und Wirtschaftlichkeitsinformationen gerichtet ist, wogegen bei ueberwiegend negativen Wirtschaftsergebnissen die Berichtlegung ueber Umwelt- und Sozialleistungen an Bedeutung zunimmt.
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