Reaktion der Bodenvegetation auf Düngung und Kalkung in einem Fichtenbestand

Wien

1994

S. 229-241

14 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200026919

In der vorliegenden Studie wurde der Einfluss einer Duengung und Kalkung, kombiniert mit simuliertem Streuentzug, auf die Bodenvegetation eines Fichtenbestandes im niederoesterreichischen Waldviertel untersucht. Im Zuge der Duengung beziehungsweise Kalkung wurden 1,4 t/ha Ca, 260 kg/ha N, 70 kg/ha P, 46 kg/ha K und 12 kg/ha Mg ausgebracht. Bei der Betrachtung des Artenspektrums zeigte sich, dass das relative enge Spektrum azidophiler Pflanzenarten durch die Behandlung stark modifiziert wurde. So konnten in den behandelten Flaechen neue Pflanzenarten, wie beispielsweise Athyrium filix-femina, Urtica dioica, Polygonatum verticillatum und Mycelis muralis, festgestellt werden, die hoehere Ansprueche an die Naehrstoffversorgung stellen. Diese Veraenderung erfolgte nicht homogen, sondern mosaikartig. Neuauftretende, anspruchsvollere Pflanzenarten vermischten sich in unterschiedlichem Ausmass mit der urspruenglichen Vegetation. Eine floristische Veraenderung in der Kontrollvariante im Laufe des Beobachtungszeitraumes, wie beispielsweise durch Stickstoffeintraege infolge von Immissionen, konnte nicht nachgewiesen werden. Nachgewiesen werden konnte, dass die Reaktion der Bodenvegetation auf die Behandlung, basierend auf den zeigerwerten nach Ellenberg et al. (1991), durch mathematische Weiserwerte gut charakterisiert werden konnte. Besonders stark unterschieden sich die Reaktionsindices im Sinne von Moeller (1987) in denjenigen Duengungs- beziehungsweise Kalkungsvarianten, die auch streugenutzt wurden. Regressionsanalytische Beziehungen dieser Indices zur Bodenreaktion des Oberbodens zeigten einen positiven, nicht signifikanten Zusammenhang.