Ein Pflegemodell fuer Eichenjungbestände - Gruenastung, eine wirtschaftliche Problemlösung der Wertholzerziehung

Wien

1990

S. 1-12

4 Abb., 6 Tab., 15 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200026662

Fuer Eichenjungbestaende, welche in einem Weitverband begruendet wurden und eine unbefriedigende Qualitaetsentwicklung erwarten liessen, wurden im Rahmen der Erprobung eines Einzelstamm-Pflegemodells Astungs- und Ueberwallungsversuche angelegt. Beim Vergleich von Behandlungsvarianten mit unterschiedlich starken Astungseingriffen, wobei von den Baeumen nicht ueber 50 % der Blattmasse entnommen wurden, konnten nach fuenf Jahren und zwei Astungseingriffen keine wesentlichen Einfluesse auf das Durchmesser- und Hoehenwachstum nachgewiesen werden. Es wurde eine deutliche Qualitaetsverbesserung durch die Astung erreicht, insbesondere bei jener Variante, bei der eine kontinuierliche Schaft- und Kkronenpflege und eine Beguenstigung des Einzelbaumes erfolgte. Nach drei Pflegeeingriffen konnte ein astreiner Stammabschnitt von 5-6 m erreicht werden. Astungswunden bis zu einem Durchmesser von 5 (6) cm waren nach fuenf Jahren fast zur Gaenze ueberwallt. Unter Beruecksichtigung der Ueberwallungszeitraeume sollte der letzte Astungseingriff bei einem Durchmesser von 10 (12) cm erfolgen, damit ab dem Einsetzen der ersten Durchforstungseingriffe bei einem Durchmesser von 15 (18) am astreines Wertholz erzeugt werden kann. Um die Ausbildung von Starkaesten zu vermeiden, sollten daher bereits bei einer Hoehe von 3 - 5 m die ersten Pflegeeingriffe beginnen und kontinuierlich weitergefuehrt werden. Bei der Auswahl von Z-Baeumen ist besonders auf entsprechende Vitalitaet (Wuchskraft), Qualitaet und Verteilung zu achten. Die Pflegeintensitaet (Zahl der Astungseingriffe, Anzahl der Auslesebaeume) haengt im wesentlichen von den Standortsgegebenheiten und den waldbaulichen Zielvorstellungen ab. Das Einzelstamm-Pflegemodell (Schaft- und Kronenpflege, Beguenstigung) ist besonders fuer Mittelwaldstandorte mit den unterschiedlichsten Produktionszielen, wie einer Wertholzerziehung in hochwaldartiger Bewirtschaftung oder in Kombination Brennholzerzeugung und Produktion von Nutzholz an Oberholzeichen, mit geringer Anzahl von Endbaeumen und moeglichen wertholzfaehigen Stammabschnitten bis 6 (7) m sehr gut geeignet.