- Standardsignatur627
- TitelForstliche Raumplanung in Österreich
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1979
- SeitenS. 43-56
- Illustrationen18 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200026570
- Quelle
- AbstractDie forstliche Raumplanung hat sich an den von der praktischen Forstpolitik vorgegebenen Zielen, die als Teilziele des Gesamtwohls aufgefasst werden koennen, auszurichten. Diese Ziele sind die Nutz-, Schutz-, Wohlfahrts- und Erholungswirkung. Es wird angenommen, dass zwischen diesen Wirkungen und Quantitäten und Qualitäten von Wäldern Relationen bestehen. Diese Quantitäten (Waldausstattung) und Qualitäten (Bestandesverhältnisse) sind so anzuordnen bzw. zu gestalten, dass die Waldwirkungen optimiert werden. Da es sich bei den Waldwirkungen zum Teil um Sachverhalte handelt, deren qualitative Dimension als dominierend angesehen wird, erscheint eine Optimierung nur aufgrund ordinaler Messungen möglich. Diese Optimierung wird durch die Ermittlung der Leitfunktion für die einzelnen Funktionsflächen angestrebt. Die Nutzfunktion ist dann als Leitfunktion festzulegen, wenn keine der überwiegend sozialwirtschaftlich geprägten Waldwirkungen mit der höchsten Wertziffer (=3) zu bewerten ist. Bei konkurrierenden Leitfunktionen gilt folgende Rangfolge: Schutzwirkung vor Wohlfahrtswirkung, Wohlfahrtswirkung vor Erholungswirkung und alle sozialwirtschaftlich dominierten Waldwirkungen bei starker Intensität (= Wertziffer 3) vor der Nutzwirkung, die nicht mehrstufig zu bewerten ist. Eine Sonderstellung innerhalb der forstlichen Raumplanung nimmt die Gefahrenzonenplanung ein. Hier geht es darum, die Ursachen der Gefährdung durch Wildbaeche oder Lawinen zu suchen und Art und Ausmass der Gefährdung festzustellen sowie diese Sachverhalte flächenbezogen darzustellen. Daraus lassen sich, trotz aller Schwierigkeiten bei der Erfassung der Wildbach- oder Lawinengefahr und der dadurch bedingten Unsicherheiten, einerseits Vorbeugungs- und Sanierungsmassnahmen gegen diese Gefahren ableiten. Andererseits können Art und Umfang von notwendigen Beschränkungen in der Flächennutzung der gefährdeten Bereiche erkannt und den jeweils zuständigen Planungsträgern als Orientierungshilfe zur Verfügung gestellt werden. Die forstliche Raumplanung ist ein Informationsinstrument, das zur Steuerung der künftigen Waldverhältnisse entsprechend den festgelegten zielen beitragen kann. Die forstliche Raumplanung kann aber auch dazu beitragen, dass der Wald, der mancherorts in harter Konkurrenz mit ertragsintensiven Bodennutzungsarten steht, richtig bewertet wird und in ausreichender Quantität und entsprechender Qualität erhalten bleibt.
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