- Standardsignatur627
- TitelGeorg Huebmer und seine Werke im Spiegel zeitgenössischer Quellen
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1977
- SeitenS. 195-224
- Illustrationenzahlr. Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200026433
- Quelle
- AbstractDie Arbeit ueber den Schwemmeister Georg Huebmer stellt einen Beitrag zur Forstgeschichte des ausgehenden 18. und beginnden 19. Jahrhunderts dar. Es wurden vorwiegend Akten aus den verschiedenen Archiven und Schilderungen von Zeitgenossen herangezogen, wodurch es moeglich war, manche Irrtuemer und Legenden zu berichtigen. Zunaechst wird eine kurze Darstellung ueber die Versorgungsschwierigkeiten auf dem Brennholzsektor gegeben, die sich durch den raschen Zuwachs der Bevoelkerung schon in der zweiten Haelfte des 18. Jahrhunderts bemerkbar machten. Neben der Grosstadt Wien hatten auch die aufbluehenden Industrien, und hier vor allem die zahlreichen Eisenwerke, stark darunter zu leiden. Die Brueder Johann und Georg Huebmer, die im Dienste der Innerberger Hauptgewerkschaft standen, waren mit den Methoden der Holzbringung aus schwierigem Gelaende bestens vertraut. Ihnen war es daher auch moeglich, mit Hilfe ihrer Salzburger Landsleute Holz aus den bisher ungenutzten Urwaeldern des Nasstales zum Eisenwerk Reichenau und spaeter nach Wien zu bringen. Ausfuehrlich werden hier die neugegruendeten Niederlassungen der protestantischen Holzknechte geschildert und ihre Lebensgewohnheiten mit jenen der einheimischen Forstarbeiter aus dem Schwarzatale verglichen. Als spaeter Georg Huebmer in den Dienst des Grafen Hoyos trat, wurde durch ihn der 6255 Joch grosse Urwald im Tal der steirischen Muerz, Neuwald genannt, erschlossen. Eine eindrucksvolle Schilderung dieses Waldgebietes aus der Feder von Joseph Wessely laesst die Gewaltigkeit dieser bis dahin unerschlossenen Bestaende erahnen. Um jedoch das Holz aus diesem Gebiet in die 120 km entfernt gelegene Hauptstadt zu bringen, war es notwendig, den Luf der Stillen Muerz auf niederoesterreichisches Gebiet umzuleiten. Ein 450 m langer Tunnel durch das Gscheidl machte dies moeglich. Es wurde Huebmers Lebenswerk, das er im Alter von 72 Jahren vollendete. Der Eindruck, den dieses kuehne Projekt bei den Zeitgenossen hervorgerufen hat, wird an Hand neuer Quellen geschildert. Huebmer, der weder Lesen noch Schreiben konnte, hatte mit diesem Durchschlag vor 150 jahren den laengsten Stollen Europas berechnet und gebaut. Die angeschlossene, umfangreiche Bibliographie laesst die Bedeutung dieses ungewoehnlichen Mannes deutlich erkennen.
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