- Standardsignatur627
- TitelBeiträge zur Forstgeschichte Osttirols
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1974
- SeitenS. 87-111
- Illustrationen15 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200026210
- Quelle
- Abstract1. Die Osttiroler Waldverhaeltnisse standen Jahrhunderte hindurch unter dem Einfluss des landesfuerstlichen Forstregals. Der Landfuerst beanspruchte alles nicht in Sondernutzung befindliche Waldland. Er sah in den Nutzungsrechten seiner Untertanen eine Gnade, die er ihnen zur Deckung der laufenden Beduerfnisse gewaehrte, obwohl die Waldnutzungen der Wirtschaftsgemeinden einen Bestandteil der Hofberechtigungen bildeten. Der fuerstliche Standpunkt wurde in den verschiedenen Zeitlaeufen mit wechselnder Staerke, seit dem 15. Jh. jedoch besonders vertreten, da die Bergwerke steigende Ansprueche an den Holzbedarf stellten. Diese Holzbedarfsdeckung zu sichern, war der Zweck der vielen alten Waldordnungen. 2. Eine weitere Beeintraechtigung der Osttiroler Waldverhaeltnisse ergab sich noch durch: a) das bis gegen Ende des 18. Jhs. waehrend Freistiftrecht, welches den einzelnen Bauern infolge der hohen Laudemien, die er zu entrichten hatte, bis auf das Existenzminimum herabdrueckte. Der Freistifter war, wegen der jaehrlichen Abstiftbarkeit durch den Grundherrn, nicht daran interessiert, viel an Kapital und Arbeit zu investieren. Die Folge davon war, dass der Wald ausgebeutet und der Nachwuchs vernachlaessigt wurde. b) Die Errichtung einer zu grossen Anzahl von Schwaighoefen; gerade sie waren es, welche die Waldflaeche verringerten, da alle im geschlossenen Waldguertel angelegt wurden. c) Die Grundzerstueckelung, welche zum Teil ein Ergebnis der letztvergangenen Jahrhunderte ist. Frueher war dieser durch die Zaadruga vorgebeut gewesen, nach der Aufhebung derselben reichte aber das bisher gemeinsam bewirtschaftete Land fuer gesonderte Wirtschaften nicht aus. Die Folge davon war, dass zur Gewinnung neuen Ackerlandes der Wald gerodet werden musste. Alle diese Punkte, zusammen mit den rauhen aeusseren Bedingungen (extreme Hoehenlage, Wetter usw.) ergaben eine starke Verringerung der Waldflaeche und mann kann ohne weiteres die obgenannten Punkte als Grund dafuer angeben, dass heute nur mehr etwa 30% der Flaeche Osttirols als Wald zu bezeichnen sind.
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