- Standardsignatur627
- TitelZur Biologie von Hylastinus fankhauseri Reitt. (Coleoptera, Ipidae, Hylesinini)
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1974
- SeitenS. 65-74
- Illustrationen7 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200026205
- Quelle
- AbstractDer Borkenkaefer Hylastinus fankhauseri Reitt. kommt im Raum von Wie auf 15- 20jaehrigen Cytisis laburnum vor. Er befliegt die durch Menschenhand oder Schneedruck entstandenen Wunden und wartet hier, waehrend er den Reifungsfrass durchfuehrt, den Zeitpunkt ab, bis der mit ihm angeflogene Pilz Nectria cinnabaria (Tode) - Sporen im Haarkleid oder durch wind - ihm einen Teil des Stammes faengisch macht. Dies geschieht durch Ausscheiden eines Welketoxins, der Fusarinsaeure, wodurch das giftige Alkaloid Cytisin vom Goldregen (Cytis laburnum) unschaedlich gemacht wird. Ein verletzter Stamm wird innerhalb von drei Jahren so durch den Pilz zum Absterben gebracht. Der Jungkaefer vollfuehrt gesellig seinen Reifungsfrass, wobei er seine charakteristischen Muttergaenge (zweiarmige Waagegaenge, L-, V- foermige Schwingengaenge, einteilige Schraeg- und Horizontalgaenge) voellig zerstoert. Die Eingangsroehre ist im trockenen Freiland als spitzwinkelig geknickter Hakengang (3 + 3 mm) ausgebildet und dient als Windbrecher. Es werden entlang der Mutterroehren keine Luftloecher angebracht, damit jeder Luftzug vermieden wird, der das Pilzwachstum zu stark negativ beeintraechtigen wuerde (trockene Pilzhyphen schmecken nicht so gut wie saftige!). In Institutszuchten bei starker Kondenswasserbildung wird die Eingangsroehre zur Belueftung und Entwaesserung in Gabelform angelegt. Das Maennchen lebt monogam und hilft dem Weibchen bei der Bohrmehlentfernung aus den Brutgaengen (D = 1,25 mm). In den ungleichlangen doppelarmigen und gleicharmigen Waagegaengen, welche eine mittlere Laenge von 40 mm (ohne Eingangsroehre) erreiche, werden 58 Eier sorgfaeltig in Einischen untergebracht, waehrend in einarmigen Schraeg- oder Waagegaengen, welche eine mittlere Laenge von 31,4 mm erreichen, 50 Eier eingebettet werden. Bei Vorhandensein genuegender Brutentfaltungsmoeglichkeit verlassen die Altkaefer nach Ablage des letzten Eies im ersten Brutsystem dieses und legen meist gleich am selben Stamm eine Geschwisterbrut an, wobei wiederum 30 Eier zur Ablage kommen. Das ergibt 90 Eier pro Weibchen im Jahr. Es koennen sich zwei bis drei Generationen pro Jahr entwickeln, wobei meist eine in allen Entwicklungsstadien ueberwintert, die von den Piciden fast voellig ausgeraeumt wird. Als Ei- und Larvenschaedling konnte ein Ruesselkaefer Apium rufirostre beobachtet werden. An den Imagines konnte eine Mykose, verursacht von Beauveria bassiana (Vuill) Link. festgestellt werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation145.7x19.92 (Scolytidae)
151 (Lebensweise, Autökologie, Gewohnheiten, Anpassungsfähigkeit)
[436] (Österreich)
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