- Standardsignatur627
- TitelDer Einfluss des Wirtschafts- und Güterwegebaues auf die Geschiebeherdentstehung (Bereich des mittleren Lesachtales/Kärnten)
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1973
- SeitenS. 102-116
- Illustrationen11 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200026156
- Quelle
- AbstractDer in den letzten Jahren stark vorangetriebene Ausbau von Gueter-, Forst- und Wirtschaftswegen wirft neue Probleme der Geschiebeherdentstehung auf. Als besonders gefaehrdet muessen die unbefestigten, talseitigen Boeschungen angesehen werden. Die Analyse des Wegenetzes mit einer Gesamtlaenge von 70 km im Bereich des mittleren Lesachtales zeigt, dass die Stabilitaet bei der zumeist angewandten Boeschungsneigung von 2 : 3 bis maximal 4 : 5 in vielen Faellen nicht gewaehrleistet ist. Betroffen sind vor allem solche Boeschungen, die aus dem Schuettgut hochteilbeweglicher kristalliner Schiefer, Phyllite, Tonschifer und Mergel und deren Verwitterungsschutt aufgebaut sind. Hier zeigen die anstehenden Festgesteine teilweise schon Uebergaenge zu veraenderlich festen Lockergesteinen. Die Verwitterungsschuttdecke, die sich auf diesen Festgesteinen bildet, kann aufgrund der Bodeneinteilung (nach Bureau of Public Roads) mit den Bodengruppen A-2-4 bis A-2-7 verglichen werden. Bei maechtiger talseitiger Aufschuettung bilden sich hauptsaechlich tiefgreifende Rotations-Rutschungen von schollenfoermigen Erdkoerpern. Die an den Boeschungen entstehenden Rutschungen koennen auch an den darunterliegenden an sich standfesten Gelaendeabschnitten Massenbewegungen ausloesen. Solche Sekundaermassenbewegungen sollten besonders in Gebieten vermieden werden, die aufgrund ihrer Disposition (Ausbildung des Substrates, zu erwartende maximale Ein- oder Zweitagesniederschlaege) zur Geschiebeherdbildung stark neigen. Die in manchen Gebieten seit den Jahren 1965 und 1966 aktive Erosionsbilanz wird durch kuenstlich geschaffene Anbrueche zusaetzlich belastet. Hier waere vor allem an die Bereich in Osttirol und Oberkaernten zu denken, die seit den Jahren 1965 und 1966 zahlreiche neue Geschiebeherde in Form von natuerlichen Anbruechen und Windbruchflaechen aufweisen. Ein sachgemaesser Ausbau von Gueter-, Forst- und Wirtschaftswegen kann dagegen hochwasser- und anbruchsvorbeugenden Charakter haben.
- Schlagwörter
- Klassifikation
Hierarchie-Browser