- Standardsignatur627
- TitelDer Einfluss des Windes auf die Spaltöffnungsweite, Photosynthese und Transpiration von Rododendron ferrugineum L. und Pinus cembra L.
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1970
- SeitenS. 193-201
- Illustrationen29 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200026127
- Quelle
- AbstractIn Fortsetzung einer Arbeit von TRANQUILLINI (Cbl. ges. Forstwes. 86, 35-48, 1969) wurden die Transpiration, die Photosynthese und das Spaltöffungsverhalten von Alpenrosen und Zirben bei verschiedenen Windgeschwindigkeiten im Phytocyclon untersucht. Als Versuchsobjekte dienten autochthone Jungpflanzen aus der Kampfzone oberhalb der Waldgrenze am Patscherkofel bei Innsbruck. Die im Experiment erzeugten Windstärken betrugen 0,5, 1,0, 2,0, 3,5, 6,0, und 8,0 m/sec, umfaßten also den ganzen Windbereich, der unmittelbar über der Vegetation in dieser Höhenlage erst kürzlich festgestellt wurde (CALDWELL, 1970). Während sich die Spaltöffnungen der Alpenrosenblätter schon nach kurzer Einwirkungszeit einer nur schwachen Luftbewegung von 1,0 m/sec zu verengen begannen und sich umso schneller und vollständiger schlossen, je stärker der Wind war, verhielten sich die Stomata der Zirbennadeln nicht einheitlich. Bei einem Großteil der Zirben blieben sie selbst bei 8 m/sec geöffnet und verengten sich lediglich bei den jungen, neugebildeten Nadeln. Dementsprechend reagierte auch der Gaswechsel dieser beiden Pflanzenarten verschieden: Die Alpenrosen schränkten sowohl die Transpiration als auch die Photosynthese schon bei 1 m/sec gegenüber dem Ausgangswert bei 0,5 m/sec deutlich ein. Von diesem Rückgang wurde die Transpiration stärker betroffen als die Photosynthese. Zirben transpirierten bei 2,0-3,5 m/sec etwas stärker als bei 0,5 m/sec, konnten jedoch bei diesen Windstärken die Photosynthese nicht steigern. Noch höhere Windgeschwindigkeiten (6,0-8,0 m/sec) führten auch bei dieser Art zu einem Abfall der Transpiration und Photosynthese. Dieser Rückgang war bedeutend schwächer als bei der Alpenrose. Damit stehen die Ergebnisse dieser physiologischen Untersuchungen in guter Übereinstimmung mit den ökologischen Windansprüchen der bieden Pflanzenarten. Die vom natürlichen Standort an der Waldgrenze stammenden Pflanzen reagierten jedoch im Wind weniger drastisch als die von TRANQUILLINI seinerzeit verwendeten, offenbar verweichlichten Sämlinge aus dem Pflanzgarten. Für die Abnahme der Transpiration und Photosynthese im starken Wind spielen Spaltöffnungsbewegungen eine ausschlaggebende Rolle.
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