Heterobasidion annosum in Fichtenbestaenden auf basenreichen Boeden Suedwestdeutschlands - Ergebnisse 30jaehriger Untersuchungen

1997

S. 26-30

33 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200025909

In suedwestdeutschen Fichtenbestaenden auf basenreichen Boeden verursacht der Kernfaeulepilz Heterobasidion annosum (FR.) BREF. gravierende wirtschaftliche Schaeden. Mit dem Ziel, wirksame Bekaempfungsmassnahmen gegen ihn zu finden, wurde in langjaehrigen Untersuchungen ermittelt, auf welche Weise er die Fichte befaellt und sich im Bestand ausbreitet. Eine wichtige Vorbeugungsmassnahme ist die Pflanzung der Fichte in moeglichst weitem Verband. Starke Wurzel- und Kronenkonkurrenz, durch die die Anfaelligkeit der Fichte erhoeht wird, sind durch rechtzeitige Durchforstungseingriffe zu vermeiden. Auf eine Beimischung gegen Heterobasidion annosum anfaelliger Holzarten, wie z.B. Kiefer und Douglasie, sollte verzichtet werden. Auf Weideflaechen eventuell vorhandene Wacholderstraeucher sollten vor der Aufforstung entfernt werden. In Erstaufforstungen und Bestaenden 1. Generation nach Laubwald ist zur Vermeidung einer Infektion der Fichte durch Heterobasidion annosum eine Spritzung der frischen Stoecke mit Natriumnitrit nach jeder Durchforstung bis zu einem Bestandesalter von ca. 60 Jahren zu empfehlen. In Wasserschutzgebieten, in denen der Einsatz von Chemikalien nicht erlaubt ist, kann einem Stockbefall weitgehend vorgebeugt werden, indem im Winter bei Temperaturen nahe dem Gefrierpunkt oder im Sommer waehrend einer Trockenperiode durchforstet wird. Nicht Erfolg versprechend sind diese Massnahmen in Fichtenbestaenden 2. Generation nach Laubwald. Auf Flaechen, die bereits mit Fichte bestockt waren, sollte diese Holzart nur dann wieder angebaut werden, wenn von den Stoecken des Vorbestandes hoechstens 5 auf einer Flaeche von 0,1ha von Heterobasidion annosum befallen sind. Mit der Zahl der infizierten Stoecke nimmt die Gefaehrdung der Bestaende durch den Pilz erheblich zu.