- Standardsignatur4223
- TitelKein Wassertransport in Baeumen durch "negativen Druck"
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1992
- SeitenS. 1292-1294
- Illustrationen13 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200025391
- Quelle
- AbstractDer Begriff "negativer Druck" wird in der botanischen Literatur fuer vier physikalisch verschiedenartige Vorgaenge verwendet. So sind Druck und Spannung nicht vergleichbar. Bei Druecken kleiner als die Normalatmosphaere (Bereich 0 bis 1000 hPa) liegt kein "negativer Druck" vor, sondern ein Vakuumdruck. Druecke unterhalb des Drucknullpunktes sind physikalisch nicht moeglich. Ferner ist es unzulaessig, dass Wasserpotentiale von Loesungen, die geringere Werte als das Normalpontential haben, als "negative Druecke" bezeichnet werden; denn das Wasserpotential des reinen Wassers unter Standardbedingungen wurde willkuerlich auf null bar festgelegt. - Zwischen dem Kontaktparenchym und den Gefaessen erfolgt laufend ein reger Wasserustausch. Dieser waere nicht moeglich, wenn in den Wasserleitungsbahnen ein "negativer Druck" herrschen wuerde, wogegen in den Parenchymzellen ein Turgordruck von 5 bis 10 bar besteht. - Der notwendige grosse Energieumsatz, der mit dem Verdampfen des freien Wassers in der Pflanze verbunden ist, verhindert einen Druckabfall unter den Wasserdampfsaettigungsdruck. - Analog, wie es keine Temperatur niedriger als den absoluten Nullpunkt gibt, genauso gibt es auch keine (absolut) negativen Druckwerte. Die Pflanzenphysiologie kann nicht eine eigene Physik beanspruchen. - Die gegen die Annahme eines "negativen Druckes" vorgebrachten Argumente haben die botanische Lehrmeinung veranlasst, ihre bisherige Auffassung zu aendern. "Die lange gebraeuchlichen Ausdruecke 'positiver' und 'negativer' Druck sollten vermieden werden, weil sie missverstaendlich sind."
- Schlagwörter
- Klassifikation161.12 (Zirkulation von Flüssigkeiten und gelösten Stoffen. Saftströmung)
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