Variabilität bodenphysikalischer Eigenschaften als Grundlage fuer Wasser- und Stoffbilanzen in Wassereinzugsgebieten im Kristallin-Schwarzwald

1992

S. 187-195

18 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200025126

Um die raeumliche Variabilitaet von bodenphysikalischen Eigenschaften als Grundlage fuer Wasser- und Stoffhaushaltsmessungen in Wassereinzugsgebieten als hydrologisch definierte Landschaftseinheiten besser beurteilen zu koennen, wurde eine bodenphysikalische Inventur durchgefuehrt. Die Untersuchungen erfolgten im ARINUS-Versuchsgebiet Schluchsee (suedlicher Hochschwarzwald), in dem die Bodenbildung aufgrund der petrographischen Eigenschaften des Ausgangsgesteins Baerhaldegranit und der in der Wuermeiszeit vollstaendigen Vergletscherung sehr einheitlich verlief. Untersucht wurde die raeumliche Variabilitaet von Lagerungsdichte und Porung, die sich durch Normalverteilung und geringe Streuung fuer parametrische Testverfahren eignen. Dazu wurden 6, ueber das gesamte Untersuchungsgebiet verteilte Profile in 3 Tiefen varianzanalytisch untersucht. Unterschiede zwischen den Profilen wurde mit dem multiplen Mittelwertsvergleich nach SCHEFFE ermittelt. Die Mittelwerte aller betrachteten Messgroessen waren im Gesamtvergleich der Varianzanalyse fuer alle Tiefen und Profile statistisch nicht gleich, so dass die Variabilitaet als relativ hoch einzustufen ist. Aufgrund der in den Boeden wirkenden Prozesse Bioturbation und Wollsackverwitterung konnte keine signifikante Abnahme der Streuung mit der Tiefe festgestellt werden. Die geringsten Unterschiede finden sich bei gering entfernten, in gleichartiger Hangausbildung liegenden Profilen. Allerdings weisen Profile in interschiedlicher Hangposition gegenueber Profilen in gleicher Hoehe keine deutlich erhoehte Variabilitaet auf. Entfernung und Hangmorphologie erhoehen die Variabilitaet deutlich, da Solifluktion und Erosion unabhaengig von der Hangposition kleinraeumig gewirkt haben. Bodenphysikalische Eigenschaften als Grundlage fur Wasser- und Stoffumsatzmessungen erscheinen deshalb trotz relativ homogener Bodenbildungsbedingungen schwer uebertragbar zu sein. Folglich kann auf die Erhebung bodenphysikalischer Kennwerte an Punkten, an denen eine regelmaessige Messung der Saugspannung und Bodenfeuchte stattfindet, nicht verzichtet werden.