Einblicke in den Stoffhaushalt oligotropher Uebergangsmoore im Ebbegebirge und ihre Beruecksichtigung bei der Waldkalkung

1992

S. 177-182

12 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200025118

In weiten Teilen Mitteleuropas wirken heute saure Niederschlaege auf das in der Landschaft vergesellschaftete Oekosystemmosaik ein. Um die negativen Auswirkungen saurer Depositionen auf Waelder zu kompensieren, werden in NRW Waelder auf basenarmen Standorten mit (Ca,Mg) CO3 behandelt. Unsicherheiten bestehen jedoch, wie Waelder zu behandeln sind, in denen sich z.B. oligotrophe Moore befinden. Um diese Unsicherheiten abzuklaeren, wurde 1987 ein Uebergangsmoor mit 3t/ha gekalkt. 1991 wurden in dem gekalkten und einem nicht gekalkten Moor Torf- und Wasserproben gewonnen. Die Ergebnisse zeigen, dass der pH-Wert der Torfsuspension aehnliche Werte in beiden untersuchten Mooren aufwies (Abb. 2) und die Saeuremenge in dem gekalkten Moor um ca. 0,4t/ha, im Vergleich zum ungekalkten Moor, geringer war. Geringfuegig erhoehte Vorraete an Mg und Ca in dem gekalkten Moor duerften durch die Behandlung vor 4 Jahren bedingt sein. Die Analyse von Wasserproben zeigte erhebliche Schwankungen der Stoffkonzentration untersuchter Moorwaesser zu unterschiedlichen Probenahmezeitpunkten (Abb.4 und 5). Diese Schwankungen scheinen groesser zu sein, als die durch die Kalkung bedingte Veraenderung des Stoffhaushaltes. Aus diesen Ergebnissen wurde ein operationaler Vorschlag fuer die Praxis der Waldkalkung abgeleitet.