Standardsignatur
Titel
Auswirkung der Fütterung von erucasäurefreiem und glukosinolatarmem Ölraps an Rehwild im Gehege
Verfasser
Erscheinungsjahr
1989
Seiten
S. 50-63
Illustrationen
5 Abb., 4 Tab., 33 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200024746
Quelle
Abstract
Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchungen dokumentieren die Wirkung einer 00-Rapsfuetterung unter definierten Bedingungen an Rehwild (n = 8). Anhand der Ergebnisse klinischer, haematologischer und pathologischer Untersuchungen des Rehwildes und laborchemischer Untersuchungen des verfuetterten 00-Rapses werden Krankheitsverlauf und moegliche Ursachen diskutiert. Der Krankheitsverlauf weist Aehnlichkeiten mit einem, wie er bei Hauswiederkaeuern nach Kohlfuetterung beobachtet wird, auf. In der vorliegenden Untersuchung trat eine Erkrankung sowohl nach ausschliesslicher Fuetterung von 00-Raps als auch bei zusaetzlicher Aad-lib.-Gabe strukturierter, wertvoller anderer Futtermittel auf. Aus der festgestellten hohen Akzeptanz des 00-Rapses resuliert in beiden Gruppen eine Rohnaehrstoffaufnahme, die nicht den Bedingungn einer Wiederkaeuerdiaet genuegt (exzessive Rohprotein- und Rohfettaufnahme bei voellig unzureichender Rohfaseraufnahme). Als Folge zeigten sich klinisch massive Indigestionen sowie zentralnervoese Stoerungen, die ad exitum fuehrten. Die weitgehenden Untersuchungen belegen das Vorliegen einer massiven haemolytischen Anaemie, mit hoher Sicherheit infolge des toxiscshen Inhaltsstoffes SMCO, einer ausgepraegten degenerativen Schaedigung der Leber, Niere, Milz sowie des Herzmuskels. Im Gehirn lassen sich degenerative Schaedigungen in Form von Oedemen bis zu ausgepraegten Malazien nachweisen. In drei Faellen gelang der laborchemische Nachweis eines sekundaeren Vitamin- B1-Mangels, bedingt durch eine Stoerung der Pansenverdauung, der eine Encephalomalzie verursachen kann. Das von anderen Autoren in Zusammenhang mit der Aufnmahme von 00-Raps vermutete Krankheitsgeschehen wird durch die vorliegende Untersuchung verifziert. Andere Ursachen (parasitaere Belastung, Nitratvergiftung, Clostridienwirkung) konnten in dieser Untersuchung als Ursache fuer das beschriebene Krankheitsbild bei Rehwild ausgeschlossen werden.