- Standardsignatur621
- TitelUntersuchungen ueber windinduzierte Wurzelverletzungen an Nadelbaeumen in Suedwestdeutschland
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1991
- SeitenS. 85-92
- Illustrationen7 Abb., 3 Tab., 12 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200024701
- Quelle
- AbstractMit einfachen Messanlagen wurden an insgesamt 97 Nadelbaeumen in 20 Bestaenden die Schwingungen des Baumschaftes in 2 m Hoehe von Sommer 1984 bis Fruehjahr 1987 erfasst (Abb. 4). Die untersuchten Baeume stammen von windexponierten bzw. flach durchwurzelbaren Standorten. Die Baumschwingungen in 2 m Hoehe erreichten Werte bis zu 160 mm. Dabei traten die Extremwerte jeweils im Winterhalbjahr auf. Ein Zusammenhang der Schwingungsrichtung mit der Richtung der Wurzelanlaeufe war nicht erkennbar. Auf den physiologisch flachgruendigen Standorten schwankten die Fichten deutlich staerker als auf tiefgruendigeren Standorten. Entsprechend den Windverhaeltnissen lagen die Schwingungen in Oberschwaben und im Nordschwarzwald in oestlicher und im Suedschwarzwald in nordoestlicher Richtung. In der Schiefstellung der Baeume ergaben sich in der relativ kurzen Beobachtungszeit nur geringe Aenderungen. An 10 Baeumen mit den staerksten Schwingungen wurden anschliessend Wachstumsanalysen und Wurzeluntersuchungen durchgefuehrt. Eine Verknuepfung von ueberdurchschnittlich breiten Jahrringen mit der Druckholzbildung ergab eine relativ gute Uebereinstimmung fuer Baeume aus dem Fbz. Ochsenhausen, weniger gut dagegen fuer Baeume aus Freudenstadt. Darueber hinaus fanden sich keine aussergewoehnlichen Zuwachsverhaeltnisse. Lediglich im Fbz. Ochsenhausen zeigte sich Mitte der fuenfziger Jahre ein auffaelliger Zuwachsanstieg beim Radialzuwachs, der jedoch auf mehrfache Duengungen zurueckzufuehren sein duerfte. Die Wurzeluntersuchungen konnten nicht die Arbeitshypothese bestaetigen, wonach oberirdische Schwingungen sich auf die Wurzeln derart uebertragen, dass es zu Wurzelschaeden von physiologischer Bedeutung kommt. Bei guten Verankerungsmoeglichkeiten bleibt der Wurzelstock vielmehr fest eingewurzelt. Bei flachgruendigem Boden bewegt sich zwar der Wurzelteller, jedoch als Ganzes. Lediglich auf hoch anstehenden Felsplatten ohne ausreichende Verankerungsmoeglichkeiten wurden geringe mechanische windbedingte Wurzelschaeden festgestellt, deren Umfang und Art jedoch ebenfalls als unbedeutend eingeschaetzt werden. Aus den Untersuchungen wird gefolgert, dass die in dieser kurzen Beobachtungszeit aufgefundenen Baumschwingungen keine Verletzungen einzelner Wurzeln in physiologisch bedeutsamem Umfang verursachen. Das derzeit schlechte Erscheinungsbild vieler Nadelbaumbestaende in Baden-Wuerttemberg laesst sich somit nicht ohne weiteres auf windbedingte Wurzelverletzungen zurueckfuehren. Windbedingte Wurzelschaeden und gestoerte Wasserversorgung, die zu kurzfristigem Nadelschuetten fuehrt, sind zwar weiterhin im Einzelfall nicht auszuschliessen, sie waren jedoch im Rahmen dieses Projektes nicht nachweisbar.
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