Viele forstliche Repräsentanten vertreten die Meinung, dass die Nutzung der tropischen Regenwälder wie auch Aufforstungen die wirtschaftliche Entwicklung in den tropischen Ländern fördert. Anhand von Fallstudien aus Süd- und Südostasiatischen Ländern wird diese Behauptung überprüft. Ausführlich wird im Rahmen dieser Untersuchung insbesondere auf die Verhältnisse in Thailand, Sarawak und Indien eingegangen. Ausgangspunkt der Untersuchung ist eine modifizierte Definition des Entwicklungsbegriffs. Zum einen verlang die Modifikation die Analyse sozio-ökonomischer Entwicklung auf lokaler statt nationaler Ebene. Zum anderen wirt gefordert, die Bevölkerung, die von Ressourcennutzungen und Entwicklungshilfeprojekten betroffen wird, aktiv zu beteiligen statt sie mit den vollendeten Tatsachen zu konfrontieren. Was der Beitrag der Forstwirtschaft an der wirtschaftlichen Entwicklung tropischer Länder schon längere Zeit in Frage gestellt worden, so verdeutlichen die ausgewählten Fallstudien, dass sich die Lebensqualität der ländlichen Bevölkerung und ethnischer Minderheiten oft durch Holzexploitation und Aufforstungsprojekte verschlechtert. Gewinne verlassen die Region, in denen Wälder genutzt werden, und viele Kleinbauern verlieren ihre landwirtschaftlichen Nutzungsrechte durch die Anlage grossflächiger Holzplantagen. Die Kultur ethnischer Minderheiten wird gefährdet, Konfliktsituationen entstehen mit anderen Wirtschaftszweigen und eine nachhaltige Bewirtschaftung findet nicht statt.