- Standardsignatur621
- TitelAuswirkung frühzeitiger Gassendurchforstung auf die Bestandesentwicklung der Fichte
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1989
- SeitenS. 244-250
- Illustrationen4 Abb., 3 Tab., 6 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200024361
- Quelle
- AbstractZur Prüfung verschiedener schematischer und teilschematischer Durchforstungen wurde 1973 in einem 28 Jahre alten Fichtenbestand I. Ertragsklasse des Forstamtes Olpe ein Durchforstungsversuch angelegt. Der 10 m hohe gut bekronte Bestand wies vor dem ersten Eingriff einen Bestockungsgrad von 1,0 auf. Mit zweifacher Wiederholung wurden neben einer undurchforsteten Kontrolle durchgeführt: Gassenhieb mit Entnahme jeder neunten und zehnten Reihe kombiniert mit Auslesedurchforstung; gleichartiger Gassenhieb kombiniert mit Reihenhieb quer zur Gasse; reiner Gassenhieb mit Entnahme jeder fünften und sechsten Reihe (Abb.1). 5 Jahre danach wurden bei allen Durchforstungsparzellen Auslesedurchforstungen vorgenommen, bei den Kontrollflächen lediglich die toten Bäume entnommen. Der dritte Eingriff nach weiteren 6 Jahren wurde in Form einer schwachen Niederdurchforstung geführt. Im Laufe der 15jährigen Zuwachsperiode stieg der Bestockungsgrad bei den Kontrollflächen von 0,98 auf 1,28, bei den Behandlungen von 0,65 auf 0,99 an (Tab. 1). Die Stammzahl des verbleibenden Bestandes lag bei den Durchorstungsflächen bis zu einer Spitzenhöhe von 19 m noch deutlich unter den entsprechenden Werten der Baumzahlleitkurve A von Abetz und näherte sich danach dieser an (Abb.2). Der Grundflächenzuwachs war bei den extrem starken Durchforstungen in allen Beobachtungsperioden gleich hoch oder höher als bei den Kontrollen. Der Volumenzuwachs zeigte lediglich in der dritten Periode einen deutlichen Verlust. Ganz erheblich wurde dagegen der Durchmesserzuwachs gefördert (Tab.2); er hing wesentlich vom Abstand der Bäume von der Gasse ab. Dieser Gasseneinfluss liess erst nach der dritten Durchforstung nach (Abb.4). Der frühzeitige, sehr starke Eingiff hat sich besonders positiv auf Kronenprozent und Schlankheitsgrad ausgewirkt. Im Bestandesalter von 43 Jahren beträgt bei den Durchforstungsparzellen das Kronenprozent durchschnittlich 53 %, der h/d-Wert durchschnittlich 84. Die entsprechenden Werte der Kontollflächen liegen bei 35 % und 102. Bis zu diesem Alter ist die Gesamtwuchsleistung der Durchforstungsparzellen 5 % bis 8 % geringer als bei den undurchforsteten Vergleichsflächen. Obwohl ihre Vorratshaltung um etwa 23 % niedriger ist, haben sie dank der besseren Dimensionen bereits einen werbungskostenfreien Abtriebswert von ca. 10.000,-- DM je ha, während bei den Kontrollflächen gerade nur die Werbungskosten gedeckt werden können (Tab.3). Insgesamt wird die in Olpe erprobte, frühzeitige sehr starke Durchforstung unter Verwendung eines engmaschigen Gassennetzes sehr positiv beurteilt.
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