Entwicklung von Tannensämlingen (Abies alba Mill.) in Abhängigkeit von der Basensättigung natürlicher Substrate

1989

S. 233-241

9 Abb., 12 Tab., 19 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200024353

In einem 2jährigen Gefässversuch mit natürlichen Böden wurde bei gleicher NPJ-Versorgung der Einfluss des pH-Wertes und der Basensättigung im Substrat auf die Spross- und Wurzel-Entwicklung von Tannensämlingen geprüft. Als Versuchsböden dienten B-Horizonte von Braun- und Prabraunerden mit einer pH(CaCl2)-Spanne von 3,8 bis 7,7 und einer Basensättigung zwischen 4 % und 100 %. Bodenchemische Kennwerte (pH, NH4Cl- und H2O-extrahierbare Kationen), wachstumskundliche Parameter sowie die Bioelementgehalte von Nadeln und Wurzeln wurden anaslysiert und zueinander in Beziehung gesetzt. Am besten gediehen die Tannen auf sauren Substraten mit einer Basensättigung zwischen 30 % und 0 %; hier war ihr Wachstum mit den Gehalten an austauschbarem und wasserlöslichem Ca bzw. Mg im Boden hochsignifikant positiv korreliert. Dagegen bestand keine Abhängigkeit von den Gehalten in Al im Boden. Zwischen der ober- und unterirdischen Wuchsleistung der Sämlinge und den Ca- und Mg-Gehalten ihrer Nadeln und Wurzeln liessen sich ebenfalls straffe positive Beziehungen nachweisen. Nach der 2. Vegetationsperiode zeichnete sich auch ein negativer Zusammenhang zwischen Wachstumsparametern und den Al-Gehalten der Wurzeln ab. Sämlinge auf saurem Substrat mit einer Basensättigung kleiner als 15 % litten unter Mg-Mangel und waren nur schwach mit Ca versorgt. Die Gehalte beider Elemente in Nadeln und Wurzeln korreliert straff positiv mit den entsprechenden Konzentrationen im wässrigen Bodenextrakt; eine Abhängigkeit von den Al-Konzentrationen bestand nicht. Die morphometrische Analyse der Wurzelsysteme ergab keine eindeutigen Hinweise auf Al-Toxizität. Die beobahteten Wachstumsstörungen der Tannensämlinge auf saurem Substrat beruhten deshalb hauptsaechlich auf einem zu geringen Mg- und Ca-Angebot. Ein genereller negativer Einfluss des mobilen Al im Boden auf die Aufnahme von Mg und Ca war nicht nachweisbar, ist jedoch für einige Substrate wahrscheinlich.