Standardsignatur
Titel
Das Waldsterben als Anpassungsprozess
Verfasser
Erscheinungsjahr
1989
Seiten
S. 222-229
Illustrationen
1 Abb., 5 Tab., 40 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200024344
Quelle
Abstract
Die Identifikation von Markern mittels biochemisch-genetischer Methoden ermöglicht die Charakterisierung genetischer Auswirkungen von Umweltstress in Baumpopulationen. Aus den Ergebnissen von Begasungs- und Hydrokultur-Versuchen sowie Erhebungen an Jungwuchs und Altbeständen werden Gesetzmässigkeiten ersichtlich; sie werden durch Beispiele belegt und zusammenfassend erörtert. Sowohl die im Experiment geprüften einzelnen Stresskomponenten als auch komplexe Umweltbelastung haben übereinstimmend genetische Strukturänderungen zur Folge. Einzelne Genorte lassen in bestimmten Altersstadien seletive Wirkungen erkennen. Hieraus ist zwar abzuleiten, dass die Viabilität von Jungpflanzen durch die Allelbesetzung dieser Genorte massgeblilch bestimmt wird; ch stützt dies nicht die Wartung, dass gerade diese Allelbesetzung oder überhaupt der Besitz eines bestimmten Genotyps eine in allen Altersstadien überlegene Viabilität bedingen kann. Die Einschätzung der genetischen Variation an der Ebene des Individuums durch dessen Heterozygotiegrad bzw. an der Ebene der Population durch deren genetische Diversität belegt, dass zunehmende Variation die Viabilität sowohl von Individuen als auch von Populationsteilen begünstigt. Die experimentellen Befunde belegen auch, dass unter bestimmten Stressbehandlungen Verluste an genetischer Variation unvermeidbar sind. Der bisherige Kenntnistand verdeutlicht die Notwendigkeit, die Deklaration genetischer Ressourcen unter Berücksichtigung genetischer Inventuren vorzunehmen. Massnahmen zum Schutz genetischer Ressourcen sollten obligatorischer Bestandteil künftiger gesetzllicher Regelungen werden.