Tropenholz-Importeure in den Industrielaendern erheben den Anspruch, durch ihre Tätigkeit die ökonomische Entwicklung in Tropenländern zu fördern. Diese These wird in dem vorliegenden Beitrag am Beispiel der Tropenholzeinfuhren in die Bundesrepublik Deutschland geprüft. Wesentliche Grundlage ist eine statistische Langfristanalyse der Tropenholzeinfuhren in die Bundesrepublik, ergänzt durch Informationen zur Interpretation der verfügbaren Daten. Ausserdem werden Informationen zur Tropenwaldwirtschaft in den Ländern Paraguay und Elfenbeinküste herangezogen. Im Ergebnis wird die Frage, ob Tropenholzeinfuhren von Industrieländern wie der Bundesrepublik zur ökonomischen Entwicklung im Sinne des Aufbaus moderner holzwirtschaftlicher Betriebe, vermehrter Ausfuhr von Holzhalb- und - fertigwaren sowie der Erhöhung von Devisenerlösen in Tropenländern beitragen, bejaht, allerdings mit erheblichen Einschränkungen. Das Argument, der Absatz von Tropenholz in den Industrieländern diene gewissermassen automatisch der Erhaltung und nachhaltigen Bewirtschaftung von Tropenwäldern, wird jedoch in Frage gestellt unter Hinweis auf die Notwendigkeit, die Tropenholzausfuhr jedes Landes im Kontext eines umfassenden langfristigen Tropenwaldkonzeptes zu beurteilen.
722.1 (Nachfrage, Verbrauch; Angebot und Vorräte; Einfuhr und Ausfuhr [Zölle und Gebühren siehe 742.3]) [213] (Heisse, tropische und subtropische Zonen) [430.1] (Bundesrepublik Deutschland, bis 1990)