Zur Dynamik des Wachstums von Tannen und Fichten auf Plenterwald- Versuchsflaechen im Schwarzwald

1991

S. 1076-1080

8 Abb., 6 Tab., 15 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200024052

Der Volumenzuwachs je ha unterliegt grossen Schwankungen. In der niederschlagsarmen Zeit 1974/79 wird der geringste, 1985/90 der hoechste Volumenzuwachs der letzten 40 Jahre erreicht. Im Zuwachsverlauf der Fichte und Tanne zeigen sich grosse Unterschiede. Von den 50er Jahren bis Mitte der 70er Jahre bleibt der Zuwachs der Tanne immer weiter hinter dem der Fichte zurueck und erreicht 1974/79 nur noch 55 bis 68 % des Niveaus der Fichte. Moeglicherweise hat der Frost im Februar 1956 zu dieser Entwicklung beigetragen. Seitdem steigt der Zuwachs der Tanne bis 1990 an. Zuletzt uebertrifft er das Zuwachsniveau der Fichte. Diese Befunde haben uns veranlasst, die Untersuchungen zum Einfluss der Lufttemperatur, des Niederschlages und anderer Klimaparameter auf das Baumwachstum unter Beruecksichtigung des Standortes und der waldbaulichen Behandlung im Rahmen eines Forschungsprojektes zu vertiefen. Aus den bisherigen Ergebnissen lassen sich fuer die waldbaulichen Behandlung folgende Schluesse ziehen: Durch die Art, Staerke und zeitliche Abfolge der Nutzungen koennen das Wachstum und die Stabilitaet im Plenterwald entscheidend beeinflusst werden. Langkronige Baeume haben eine hoeheren Durchmesserzuwachs und reagieren weniger empfindlich auf Niederschlagsmangel. Durch die fruehzeitige und andauernde Foerderung der Kronenentwicklung wuechsiger Baeume des Schwach- und Mittelholzes und durch die Entnahme von weniger wuechsigen, kurzkronigen Baeumen insbesondere des Mittel- und Starkholzes kann die Lebens- und Widerstandskraft der Baeume und damit der Zuwachs und die Stabilitaet des Plenterwaldes betraechtlich erhoeht werden. Uebermaessig hohe Vorraete und spontane starke Eingriffe schwaechen dagegen den Plenterwald. Die Eingriffe sollten moeglichst oft und maessig erfolgen.