Im vorliegenden Beitrag wird der Einfluss einer rationallen Durchforstungsmethode von Zielbaeumen auf quantitative und auf qualitative Merkmale eines Kiefernbestandes mit vernachlaessigter Erziehug fuer das 5-jaehrige untersuchte Erziehungsintervall analysiert. Es handelt sich um einen gleichartigen Kiefernbestand auf naehrstoffreichem Standort von Waldtypen - 211 - mit verspaeteter erster Durchforstung im Alter von 27 Jahren. Wenn auch nur eine relativ kurze Zeitspanne der Untersuchungen eingeschaetzt wird, koennen von den gewonnenen Untersuchungsergebnissen Schluesse bezueglich der Wahl der Durchforstungsmethode und der Staerke des Erziehungseingriffs abgeleitet werden. Es zeigt sich, dass unter aehnlichen Standortsbedingungen auch bei verspaeteter erster Durchforstung eine rationelle Durchforstungsmethode von Zielbaeumen zweckmaessig angewandt werden kann. Um einer Beschaedigung der Individuen durch unguenstige Klimafaktoren, und zwar vor allem durch Schnee, vorzubeugen, muss man sich bei der Durchforstung ausser dem typischen positiven, auf Freistellung der ausgesuchten Zielbaeume orientierten Hochdurchforstungseingriffs auch auf die Beseitigung labiler unterstaendiger Bestandeskomponenten auf der ganzen Bestandesflaeche konzentrieren. Durch Anwendung dieser Art der Auswahl erreicht die Staerke des Durchforstungseingriffs bis 30% des Vorrats an Stammvolumen. Der starke Durchforstungseingriff in diesem Zeitraum ruft den Effekt der Wuchsbeschleunigung in solchem Ausmass hervor, dass waehrend des 5-jaehrigen Erziehungsintervalls seit der Durchfuehrung der Durchforstung der Vorrat an Stammvolumen den im Zustand vor dem Eingriff aufgewiesenen Ausgangsvorrat bereits ueberschreitet.