Aufgrund der anhaltenden schlechten Absatzlage von Pappelholz, insbesondere Pappelstammholz erhielt die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Freiburg den Auftrag, eine Marktstudie "Pappel" zu erstellen. Im vorliegenden Teil II der Marktstudie wurden zunaechst die Eigenschaften des Pappelholzes nach dem gegenwaertigen Kenntnisstand beschrieben. Die nachfolgende Analyse des Pappelmarkts bezog sich nur auf das Pappelstammholz, da fuer Industrieholz im Untersuchungsgebiet keine besonderen Absatzprobleme bestehen. Die Analyse beschraenkte sich nicht nur auf das Untersuchungsgebiet (Oberrheinische Tiefebene). Vielmehr konnte auch ein Ueberblick ueber den Pappelmarkt in den benachbarten Regionen gegeben werden. Die hervorstechendste Eigenschaft der Pappel ist die guenstige Relation zwischen Dichte und Festigkeit. Hervorzuheben sind aber auch das geringe Gesamtgewicht, die leichte Bearbeitbarkeit und gute Schaelbarkeit. Als Nachteile bzw. Fehler sind vor allem Zugholz, hoher Feuchtigkeitsgehalt sowie der Unterschied in der Holzfeuchtigkeit zwischen Kern- und Splintholz anzusehen. Bei den Holzeigenschaften bestehen z.T. deutliche sortenspezifische Unterschiede. Ihr Ausmass variiert je nach Einfluss anderer Faktoren wie Standort, Alter und Zugholz. Das Pappelstammholz aus dem Oberrheingebiet von Baden-Wuerttemberg wird fast ausschliesslich im Nahbereich verarbeitet. Stuetzen der Verarbeitung sind die Saegewerke z.T. in ausschliesslicher Verarbeitung zu Schnittware, z.T. ueber Weiterverkauf, z.T. mit ergaenzender Produktion von Pappelschaelfurnieren fuer Spankoerbe oder Obst- und Gemuesesteigen. Nur ein vergleichsweise geringer Teil wird vom Handel direkt aufgenommen. Nach Angaben der Werke kann in den naechsten Jahren im guenstigen Fall fuer die Pappel aus dem Untersuchungsgebiet ein Anstieg der Verwendung von ca. 2000-3000 Festmeter erwartet werden. Damit ist aber die Zunahme des Nutzungspotentials an Pappelholz nur zu einem geringen Bruchteil aufzufangen. Fuer rund 10 000 Festmeter Pappelstammholz bestehen daher im Untersuchungsgebiet keine Verwendungs- bzw. Verarbeitungsmoeglichkeiten. Fuer das Untersuchungsgebiet zeichnet sich eine weiter ruecklaeufige Tendenz fuer hochwertige Pappel-Schnittware und ein gewisser Anstieg der Pappelverwendung in der Palettenproduktion ab. Dadurch duerften sich die Chancen, das waldbauliche Zielsortiment (Stammholz hoher Qualitaet) auch qualitaetsgerecht vermarkten zu koennen, erschweren. Deshalb bedarf es intensiver Anstrengungen, um die Absatzchancen fuer Pappelstammholz besserer Qualitaet entscheidend zu verbessern. Ansaetze zur Verbesserung der Vermarktung zeichnen sich ab durch den Export sowie ueber die Erschliessung von zusaetzlichen Verwendungsbereichen. Bereits in wenigen Jahren wird in den Niederlanden ein gesteigerter Importbedarf an Pappelholz erwartet. Dies betrifft sowohl Pappelstammholz als ...
811 (Struktur. Bestimmung der Holzart) 812 (Physikalische und mechanische Eigenschaften) 83 (Holzbearbeitende und -verarbeitende Industrien und ihre Erzeugnisse. Verwendung von Holz im ursprünglichen Zustand) 72 (Massenmäßige Gesichtspunkte; Angebot und Nachfrage) 735 (Entwicklungstendenzen (Trend)) 74 (Handelspolitik (außer Verkaufsregeln und Handelsusancen)) 176.1 (Dicotyledoneae [Siehe Anhang D])