Mit Hilfe des Loesungstransportes langsam fliessender Wasserfilme in natuerlich gelagerten Bodensaeulen werden in Modellversuchen die bodenchemischen Risiken der "Nicht-Duengung" mit denen verschiedener Duengevarianten bei simuliertem, stark saurem Bestandesniederschlag vergleichen. Bei "Nicht-Duengung" verlassen hohe Mengen an Protonen und Aluminium die Rhizosphaere mitdem Makroporenwasser. Bei Kalken zeigt das Makroporenwasser nach Passage der A uflage den Chemismus der Karbonat- Pufferung, bei Passage der Mineralbodenhorizonte steigt die Protonenaktivitaet aufgrund erhoehter Nitrifizierung und Humusmobilisierung sogar ueber das Niveau der Kontrolle. Der wesentlich hoehere Ca- Loesungstransport bewirkt jedoch auf der gesamten Fliesstrecke guenstigere Ca/Al- und Ca/Protonen-Verhaeltnisse. Die Zugabe von sulfatischen Neutralsalzen fuehrtzu einer starken Kationverlagerung aus dem durchwurzelten Solum durch das Makr oporenwasser, da auch bei gleichzeitiger Kalkgabe so gut wie kein geduengtes Sulfat in der Rhizosphaere gespeichert wird. Je nach Art der begleitenden Kationen und der Laenge der Fliesstrecke bis zur Hydrosphaere koennen daraus Versauerungsrisiken fuer den Unterboden oder fuer Gewaesser entstehen. Gesteinsmehl wirkt "harmonisierend" auf den Chemismus der fliessenden Wasserfilme, ohne dassRisiken sichtbar werden. Die Ausbringung in ernaehrungswirksamer Dosierung ist allerdings sehr teuer.
114.2 (Chemie des Bodens. Analyse (Gleichlaufend mit UDK 631.41 geordnet)) 114.52 (Bodenfruchtbarkeit. Nährstoffe [Düngemittel usw. siehe Untertitel von 2, insbesondere 237.4; Fragen der ziffernmäßigen Standortsbonitierung siehe 54]) 237.4 (Verwendung von Düngemitteln z.B. Klärschlamm, Kompost oder Bodenimpfung [Unterteilung wie 232.322.4]) 181.45 (Einflüsse durch Verunreinigungen der Umwelt)