- Standardsignatur673
- TitelMykorrhiza- und Feinwurzeluntersuchungen im Waldschadensgebiet Gleingraben und Gleinalpe (Steiermark) : I. Zustandserhebung in der Probefläche "Hexenkreuzung", 1986
- Verfasser
- KörperschaftForstliche Bundesversuchsanstalt
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1989
- SeitenS. 171-195
- Illustrationen7 Abb., 7 Tab.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200005074
- Quelle
- AbstractIn einem geschädigten Fichtenbestand im Gleingraben wurden für eine repräsentative Fläche von 100 m2 die Mykorrhizen und Feinwurzeln nach Vitalität bzw. relativer Häufigkeit klassifiziert. Von 300 untersuchten Bodenoproben (100 Bohrkerne, 7 cm Durchmesser, 20 cm Tiefe, geteilt nach Horizonten) enthielten 1 % lebende Mykorrhizen in einer Dichte zwischen 300 und 500, die wesentlich unter dem üblichen Mykorrhiza-Besatz von Fichte in podsoligen Böden liegt. In 174 Fällen waren alle Mykorrhizen abgestorben, wobei die Schädigung in Streu- und Humusauflage stäker war als im Mineralhorizont. Die Absterbevorgänge lassen sich an den mykorrizierten Kurzwurzeln deutlicher nachweisen als an den Feinwurzeln. Merkmale, die mit Leistungen von Mykorrhizen und Feinwurzeln korreliert werden können, fehlen in allen Proben. Als Folge des Feinwurzelverfalls entstand ein typischer Verzweigungsmodus mit verkürzten Internodien. Fallweise war aufgrund dieser Ausbildung eine Rückdatierung der Schäden bis 1981 möglich. Formveränderungen von Mykorrhizen und Feinwurzelspitzen sind ähnlich jenen, die in Immissionsgebieten (Tirol, Matzenköpfel) gefunden wurden. Durch einen Test mit "inggrowth-Technik" mit verschiedenen Substraten konnte eine erstaunlliche Regenerationsfähigkeit von Mykorrhizen und Feinwurzeln durch nährstoffreiches, humushältiges Material bewiesen werden. Die Reaktion der Mykorrhizen nach Milieu-Änderung durch diese Testsubstrate zeigt einerseits unzureichende Durchlüftung bzw. Nährstoffverhältnisse der Böden auf - Eigenschaft, welche die Wirkung von Schadstoffen begünstigen - weisen andererseits aber auch eine Richtung für Regenerationsmassnahmen. Schäden an Feinwurzeln und Mykorrhizen, wie sie in der Versuchsfläche "Hexenkreuzung" festgestellt wurden, waren aus österreichischen Wäldern bisher nicht bekannt. Das Ergebnis, aber auch die Methoden dieser Zustanderhebung sind eine Voraussetzung für grossräumige Vergleiche des Mykorrhizazustandes im Projektgebiet Gleingraben und Gleinalpe.
- Schlagwörter
- Klassifikation
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