- Standardsignatur673
- TitelBöden und Vegetation im oberen Einzugsgebiet des Dürnbaches im Oberpinzgau, Salzburg, und ihr Einfluss auf den Wasserrückhalt
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1988
- SeitenS. 111-146
- Illustrationen13 Abb., 19 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200005064
- Quelle
- AbstractIm Einzugsgebiet des Dürnbaches sind zwei große Bodenserien vertreten, deren Entstehung durch den Gesteinsaufbau erkärt werden kann, die aber durch klimatische und wirtschaftliche Faktoren, wie Wald- und Weidewirtschaft beeinflußt wurden. Die eine Serie umfaßt Eisen- und Eisenhumuspodsole sowie wenig veränderte Podsolkolluvien ohne Staunässeeinfluß unter meist dichten, moos- und flechtenreichen Zwergstrauchheiden; sie dominiert auf dem stark zerklüfteten linken Bacheinhang. Die mächtigen Auflagedecken dieser Böden und die Zerklüftung des Gesteins sorgen für hohe Aufnahme- und Versickerungsraten des Niederschlags. Oft beobachtete Stockwerkprofile in diesem Areal lassen auf Bewegungen von Schollen des Oberbodens infolge Wasserübersättigung schließen. Die zweite Bodenserie umfaßt eine hydromorphe Reihe von Gleyen und Pseudogleyen unter Mooren, Weiden und schütteren vergrasten Zwerstrauchheiden; sie befindet sich vorwiegend auf dem rechten Bacheinhang, wo hangparallele Gesteinsschichten und fest verkeilter Glazialschutt die Wasserversickerung hemmen. Unter dem Einfluß von Wasserstau kam es vermutlich in sehr kurzen Zeitabständen zu kleinräumigen Oberflächenrutschungen, weshalb sich auf diesen Flächen mineralreiche Humushorizonte ohne nennenswerte Auflagen gebildet haben. Da sich unter den gestörten Oberflächenhorizonten im gesamten Bereich bis zu den begrenzenden Kammlinien Waldbodenreste finden, ist anzunehmen, daß die Vernässungsareale vor dem Waldrückgang kleiner waren. Neben dieser Vernassung unterlagen die ursprünglichen Waldböden, vermutlich Eisenpodsole, nach der Entwaldung auch einem stärkeren Windeinfluß, der die Bildung flachgründiger Eisenhumuspodsole im Luv und die Entstehung von Kolluvien in schmelzwasserreichen Leelagen begünstigte. Die mineralreichen Humushorizonte der Pseudogleyserie weisen zwar eine geringere Wasser-Retention auf als die Auflagehorizonte der Podsolserie, sodaß bei hohem Wasserangebot am rechten Einhang verstärkter Oberflächenabfluß zu erwarten ist, ihre Speicherfähigkeit bezüglich Wasser und verfügbare Bioelemente laßt sie jedoch als gunstige Aufforstungsareale erscheinen. Die stark vernäßten Stellen sollten ebenso wie die windexponierten Eisenhumuspodsole ausgespart oder mit Drainage beziehungsweise Windschutzbauten versehen werden.
- Schlagwörter
- Klassifikation114.30 (Bodenbildungsprozesse im allgemeinen)
114.12 (Feuchtigkeit. Bodenwasser. Durchlässigkeit. Absorption. Hygroskopizität. [Hydrologische Gesichtspunkte siehe116.2])
114.441.2 (Podsole)
114.443.1 (Glei-Böden. Wiesenböden)
116.2 (Einsickerung. Wasserabfluss und Wassererosion (experimentelle und theoretische Studien))
[436.5] (Salzburg)
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