- Standardsignatur673
- TitelDer Dürnbach im Oberpinzgau und seine verbauungstechnischen Probleme
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1988
- SeitenS. 9-110
- Illustrationen41 Abb., 7 Tab., 66 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200005063
- Quelle
- AbstractIm Dürnbach in Neukirchen am Großvenediger im Oberpinzgau. Salzbürg, mit einem 9 km2 großen Einzugsgebiet, wurden zwischen 10 und 16 Jahren Niederschläge, Abflüsse und Talzuschübe gemessen, deren Auswirkungen, Erosionen und Sedimentationen untersucht und verbauungstechnische Fragen studiert. Der gegenständliche Berieht befaßt sich insbesondere mit der Wildbacherosion und Feststofffracht sowie mit geotechnischen Messungen als Grundlage für die Verbauungsfortsetzung und mit der Erprobung offener, deformierbarer Wildbachsperren. Zunächst wird die Schadens- und Verbauungsgeschichte dargestellt und die gegenwärtige Problematik aufgezeigt. Der Bach hat einen tiefen, zum Teil schluchtartigen Graben ausgebildet, indem die beidseitigen Einhänge (3 km2) in Bewegung geraten sind. Die Verbauung ist zwar bereits weit fortgeschritten, doch sind die Talzuschübe noch nicht gänzlich beruhigt. Nach der 16jährigen Feststoffbilanz betrug die Feststoffspende 180 m3/km2 jährlich. Bei extremen Ereignissen ist mit der Mobilisierung der periodisch angefallenen und im Bachbett verbliebenen Feststoffe (ca. 300 m3/km2 jährlich) sowie mit zusätzlichen Geschiebeeinstößen zu rechnen. Die Ermittlung der im Extremfall im Dürnbach möglichen Feststofffrachten, in der Größenordnung zwischen 90 und 150 tausend Kubikmeter, wird an Hand eines Methodenvergleiches diskutiert. Für die Frage der Einschätzung der Wirksamkeit von Verbauungsanlagen werden auch neue Ergebnisse weitergehender Katastrophenuntersuchungen mit herangezogen. Der Geschiebetransport ging im Graben zum Teil murstrom- und wanderwellenartig vor sich. Es werden die Auswirkungen für die Bemessung der Sperrenabflußsektionen besprochen. Die Feststoffablagerungen in der Sperrentreppe waren kurzfristig umfangreicher als die Ablagerungen im Stauraum der Entleerungs- oder Schlitzsperre vor dem Grabenausgang. Die verschiedenen Untersuchungen, die Ermittlung des Feststoffpotentiales, die Erosion-, Geschiebe-, Geländebewegungs- und Werksbeanspruchungsmessungen liefern Entscheidungshilfen für die Fortsetzung der Verbauung: ergänzende Vorkehrungen für eine weitergehende Geschiebeablagerung am Schwemmkegel, als auch Maßnahmen gegen die anhaltende Wildbacherosion im Grabeninneren. Dort verengen in bestimmten Bereichen aktive Geschiebeherde, Talzuschübe, Rutschungen und Felsstürze noch immer die vorhandenen Durchflußprofile. Um diese Abflußprofile in der erforderlichen Breite zu erhalten und gleichzeitig die natürliche Abböschung der Grabenhänge zu ermöglichen, ist streckenweise noch eine weitergehende Hebung der Bachsohle mit Konsolidierungswerken erforderlich. Die dafür benötigten Querwerke werden von Gebirgsdrucken umso weniger beansprucht, umso mehr sie in den von ihnen zurückgehaltenen Alluvionen und sekundären Hangböschungen fundiert werden können. In Zusammenarbeit mit dem Vöst-Alpine-Werk Zeltweg wurden offene, deformierbare Stahlsperren entwickelt und in verschiedenen Ausführungen im Dürnbach und in anderen Bächen eingesetzt. Konstruktion, Funktion und Bewährung dieser Gitterrost- und Reihenkorbsperren werden ausführlich besprochen. Die ermittelten Material-, Leistungs- und Kostenwerte ermöglichen nunmehr auch genauere Kalkulationen für diese neuen Bautypen. Vergleichsweise waren Stahlsperren aufwendiger als konventionelle, auf Erddruck bemessene Konsolidierungssperren, etwa kostengleich zu konventionellen, gegen Wasserdruck berechneten Geschiebestausperren, aber kostengünstiger als die gegen Talzuschub notwendigerweise stark armierten Stahlbetonsperren.
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