Bestimmung der Menge und Tiefe des Bodenwasser-Aufbrauches von Waldbeständen auf Lockersediment-Standorten mit abgesenktem Grundwasser

Wien

1981

S. 127-148

3 Abb., 6 Tab., 22 Lit. Ang.

Unselbständiges Werk

200004790

Auf Grundwasser abgesenkten Lockersediment-Standorten der Hessischen Rheinebene wurde in der Zeit vom Herbst 1976 bis Frühjahr 1977 auf 5 Versuchsflächen ein methodischer Vorversuch zur Frage der Schöpftiefe von Waldbeständen und des für die Transpirations-Verdunstung nutzbaren Bodenwassers durchgeführt. Die wichtigsten Befunde sind: - Aufgrund dezimeterweise festgestellter Bodenfeuchteunterschiede zwischen Meßterminen im Frühjahr und im Herbst können im beschriebenen Untersuchungsgebiet das Ausmaß und die Tiefe der aktuellen Bodenwasser-Ausschöpfung ermittelt werden. - Zumindest nach Vegetationszeiten mit Niederschlagssummen < 300 1/m2 kann durch eine künstliche Auffüllung des im Bodenprofil gegenüber der Feldkapazität vorliegenden Feuchte-Defizites die derzeitige Schöpftiefe der Baumwurzeln und die effektiv nutzbare Feldkapazität quantifiziert werden. - Auf den untersuchten grundwasserfernen Waldstandorten wurde bis zu den derzeitigen Schöpftiefen von 20 - 25 dm eine effektiv nutzbare Feldkapazität in der Größenordnung von 165 - 205 1/m2 ermittelt. Dies entspricht ca. 60 - 80 % der bis zu den gleichen Profiltiefen abgeschätzten potentiell nutzbaren Feldkapazität (nFK) von rd. 200 - 300 1/m2. - Unter Berücksichtigung auch des Sickerwasser-Dargebotes der Vegetationszeit konnten als derzeitige Summenwerte des für die Transpirations-Verdunstung nutzbaren Bodenwassers maximal für ein extremes Trockenjahr abgeschätzt werden. Diese Spanne zeigt deutlich die hohe Niederschlags-Abhängigkeit des Wasserhaushaltes der untersuchten Waldbestände, welche bei vorherigem Grundwasser-Anschluß von weitaus geringerer Bedeutung war.