- Standardsignatur673
- TitelDie Vegetationskartierung des Finsingtales (Nordtirol) als Grundlage für Abflussuntersuchungen und Hochlagenaufforstung
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1965
- SeitenS. 53-89
- MaterialUnselbständiges Werk
- Digitales Dokument
- Datensatznummer200004597
- Quelle
- AbstractIm Finsingtal, dem nördlichsten, linksufrigen Seitental des Zillertales in Nordtirol wurden in den Jahren nach 1953 große ehemalige Alp-Weideflächen von der Wildbach- und Lawinenverbauung, Gebietsbauleitung Unterinntal, aufgeforstet. Diese Aufforstungsflächen liegen vorwiegend in der subalpinen Stufe, also im Höhengürtel etwa zwischen 1700 und 2100 m Seehöhe. Um die Auswirkungen dieser Wiederbewaldungsmaßnahmen auf den Wasserhaushalt und insbesondere auf die Wasserführung des Finsingbaches errechnen zu können, wurden Abflußmessungen durchgeführt. Deren Ergebnisse sollen in Zukunft auch in anderen Gebieten die Abflußveränderungen durch großflächige Perimeter-Aufforstungen im Rahmen von Wildbach- und Lawinenverbauungs-Projekten berechenbar machen. Grundlage für die Abflußmessungen war deren Bezugsmöglichkeit auf die vorhandene Bodenvegetation im Entwaldungsgebiet, also die Erfassung der Vegetationsverhältnisse. Ergab die erste Annahme noch über 20 verschiedene Pflanzengesellschaften, so konnten diese auf Grund der pflanzensoziologisehen Aufnahme bereits auf 11 reduziert werden. Bei der Kartierung des 30 km2 großen Gebietes (im Maßstab 1:2.880 auf eine Stereophotogrammetrische Kartengrundlage) war eine weitere Reduktion auf fünf verschiedene Einheiten (=Farben) möglich. Denn es erwies sich, daß verschiedene Pflanzengesellschaften "expositionshold" sind. So beschränken sich z. B. Besenheiden (Callunetum vulgaris) auf Sonnenhänge. Anderseits überwiegen z. B. sowohl auf Sonnen- als auch auf Schattenhängen die Alpenrosenheiden (Rhododendretum ferruginei) bei den Zwergstrauchheide-Gesellschaffen. Doch bestehen wesentliche Unterschiede zwischen jenen der Sonnenhänge (offene, schüttere, grasreiche Rhododendreten) und jenen der Schattenhänge (dichte, moos- und farnreiche Rh.). Bei der Auswertung der Vegetationskarte (Reinzeichnung 1:7.500) mittels Planimetrierung wurden deshalb verschiedene Höhenstufen sowie Schatten- und Sonnenhänge getrennt. 91 % der subalpinen Stufe sind von Zwergstrauchheide-Gesellschaffen und sekundären Weiderasen bewachsen. Innerhalb derselben nehmen reine Bürstlingrasen und Alpenrosenheiden die größten, Flechtenheiden die geringsten Flächen ein. Die gewonnene Reihung ist nicht nur für die zukünftige Berechnung der Abflußmengen und -geschwindigkeiten notwendig, sondern bildet für andere Untersuchungen im Zusammenhang mit der forstlichen Sanierung der subalpinen Stufe eine wichtige Grundlage. Ein weiteres wichtiges Ergebnis ist die Vegetationskarte des Finsingtales an sich. Denn eine solche Karte hat dokumentarischen Wert und ermöglicht durch Nachkartierung in 10, 20 oder mehr Jahren eine datierte Erfassung der Veränderungen in der Vegetationsdecke eines ganzen Tales. Da es sich um künstliche Veränderungen durch großflächige Aufforstungen handelt, ist eine solche datierbare Sukzessionsforschung für die Praxis von großer Bedeutung.
- Schlagwörter
- Klassifikation182.58 (Methoden allgemeiner Vegetationsaufnahme und Kartierung)
116.25 (Einfluß der Pflanzendecke)
233 ((Neu-)Aufforstung (besonderer Standorte; z.B. Dünen) [Kreuzverweise zu geeigneten Unterteilungen von 114.4, 116 oder 187. Aufforstungspolitik siehe 913/914])
[23.071] (Baumzone. Baumgrenze)
[436.7] (Tirol)
Exemplarnummer | Signatur | Leihkategorie | Filiale | Leihstatus |
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1415098 | SD-0 | Sonderdruck | Sonderdruckmagazin | Verfügbar |
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