Standardsignatur
Titel
Allgemeine Kennzeichnung der Forschungsaufgabe
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
1965
Seiten
S. 1-12
Material
Unselbständiges Werk
Digitales Dokument
Datensatznummer
200004591
Quelle
Abstract
Die Innsbrucker Außenstelle der Forstlichen Bundesversuchsantalt dient vorzüglich der Erfolgssicherung von Wiederaufforstungen nahe der klimatischen Waldgrenze. Waldrestaurationen stehen dabei praktisch mit Almmeliorationen in engem Zusammenhang. Erstere konzentrieren sich auf Steilhänge, letztere auf Flachstrecken des Hochgebirges. Während im zweiten Falle wirtschaftliche Gesichtspunkte wesentlich sind, haben im ersten landschaftliche das Vorrecht. Die standortskundliche Seite unserer forstlichen Aufgabe gehört ins Gebiet chorologisch gerichteter, geländeaufnehmender Ökologie, die waldbaukundliche Seite fällt ins Bereich physiologisch gerichteter versuche-anstellender Ökologie. Bestehender Wald wirkt auf das Kleinklima sowohl in dessen zeitlicher Periodik als auch in seiner räumlichen Differenzierung ausgleichend. An seiner oberen Grenze, sei sie nun natürlich oder vom Menschen herabgedrückt, erfolgt aus diesem Grunde eine sprunghafte Änderung der kleinklimatischen Verhältnisse. Das entwaldete subalpine Gelände zeigt im Gegensatz zum bewaldeten bereits (ähnlich wie in der alpinen Höhenstufe) auf geringe Distanzen reliefbedingte ökologische Unterschiede, wie sie in der Niederung erst über zahlreiche geographische Breitengrade hin auftreten, was sich selbstverständlich auch in der Differenzierung von Vegetation und Boden widerspiegelt. Die subalpine Entwaldungszone wird gekennzeichnet als eine sehr heterogene Grenzzone, in der sich geozonale, höhenzonale und reliefzonale Einflüsse überlagern, und zugleich als eine Störungszone des Naturgleichgewichtes, in der sich anthropogene Einflüsse stark mit naturbürtigen Rückwirkungen überschneiden. Daraus folgt, daß an der standortskundlichen Seite unserer Aufgabe vorzüglich kartographisch gearbeitet werden muß, wobei Vegetations-, Boden- und Kleinklimaforschung eng zusammenzuarbeiten haben. Auf der waldbaulichen Seite wiederum muß ebenfalls entsprechend räumlieh differenziert werden, was besonders bei biometrischen Auswertungen an Jungwüchsen und zugehörigen Kausalanalysen zu geschehen hat. Dabei stehen sowohl die ökologischen Behandlungsweisen der Holzarten als auch die ihrer Mykorrhizen in gleicher Weise zur Frage.