Standardsignatur
Titel
Die CO2-Jahresbilanz und die Stoffproduktion der Zirbe
Verfasser
Erscheinungsort
Wien
Verlag
Erscheinungsjahr
1963
Seiten
S. 535-546
Illustrationen
2 Abb., 2 Tab., 18 Lit. Ang.
Material
Unselbständiges Werk
Datensatznummer
200004578
Quelle
Abstract
Vom Betrag der Jahresbruttoassimilation (7830 mg C02/g) werden von den oberirdischen Teilen der Pflanze am Tage 20%, in der Nacht 7 % veratmet. Die Wurzeln sind mit 6 % des Bruttogewinnes an der Gesamtatmung beteiligt. Dieser Anteil dürfte in Wirklichkeit höher liegen. Unter Schnee, der ein halbes Jahr die Pflanzen bedeckt, verlieren sie weitere 6 % oder 1/8 ihres Körpergewichtes. Der Gesamtverlust durch Atmung beträgt demnach mindestens 38 % der Bruttoassimilation. Dieser Wert stimmt mit Vergleichsangaben in der Literatur gut überein. Er schwankt im Laufe der Vegetationsperiode nur unwesentlich (Abb. 142). Mit der im Laufe eines Jahres der Pflanze verbleibenden CO2-Menge könnte sie pro g Nadeln rund 2.2 g Trockensubstanz aufbauen. In Wirklichkeit haben dieselben Pflanzen im gleichen Zeiträum jedoch nur 0. 65 g Zuwachs erzeugt. Der große Unterschied zwischen den beiden Werten ist überraschend, weil die besten Voraussetzungen für eine genaue Berechnung der Stoffproduktion gegeben waren. Die Jungzirben an der Waldgrenze dürften also beträchtliche Assimilatmengen vor allem an die mit ihnen zusammenlebenden Mykorrhizen abgeben. Die im Vergleich zu anderen Holzarten (z.B. Pinus silvestris) in Tieflagen außerordentlich geringe Gewichtszunahme der Jungzirben (Rutter 1957, Ovington 1957) beruht weder auf einer spezifisch schwachen Assimilation, einer gehemmten Ausbildung des Assimilationssystems, noch auf einem ungünstigen Verhältnis Assimilation : Atmung; sie beruht vielmehr auf der kurzen Vegetationsperiode, die den Bäumen an der Waldgrenze zur Verfügung steht (vgl. Pisek und Winkler 1958).