Die fördernde Wirkung von Mykorrhizapilzen auf das Wachstum von Forstpflanzen ist sowohl experimentell wie auch praktisch bereits vielfach erwiesen. Wenn man in der Praxis daran denkt, Methoden zur Förderung der Mykorrhizabildung anzuwenden, muß man sich jedoch zunächst darüber klar sein, in welchen Fällen der Praktiker eine Förderung von Forstpflanzen durch Mykorrhizapilze erwarten kann (z.B. Aufforstung von Ödland und waldentfremdeten Gebieten, in Forstgärten bei Wechsel der Baumart etc.). Man muß aber vor allem auch die Ursache zu ergründen trachten, warum an den betreffenden Stellen die Mykorrhizabildung ausbleibt. Ist es nur deshalb, weil in den entsprechenden Böden der Mykorrhizapilz fehlt oder weil die Lebensbedingungen für den Pilz ungeeignet sind? Erst wenn diese Fragen klargestellt sind, kann man sich für geeignete Methoden zur Förderung der Mykorrhizabildung entscheiden. Als solche kommen in Frage: In allen Fällen, wo der Boden die gesunde Entwicklung von Mykorrhizapilzen zuläßt und diese nur fehlen, genügt eine Impfung des Bodens mit Pilzmaterial, sei es nun mittels Waldstreu oder mittels Reinkulturen bzw. Halbreinkulturen (d.h. unter Mitimpfung von boden- und streuaufschließenden Mikroorganismen). In allen anderen Fällen werden zusätzliche Maßnahmen (oder bisweilen auch nur diese allein) zur Aktivierung inaktiv im Boden vorhandener Pilze erforderlich sein. So können sich hier die Änderung des Nährstoffgefälles, des pH-Wertes, eine Verbesserung der Bodendurchlüftung oder die Zufuhr organischen Materials positiv auswirken. Bei Verwendung von Reinkulturen bzw. Halbreinkulturen zur Impfung von Forstgärten wird am vorteilhaftesten die Torfstreukultur angewandt, da auf diesem Substrat gezogene Mykorrhizapilze weniger empfindlich gegen Austrocknung sind, etwas organisches Material mit in den Boden eingebracht wird und sie sich außerdem so am leichtesten in den Forstgartenboden einarbeiten lassen, sei es zugleich mit der Saat (Frühjahr) oder mit der Verschulung (Juli - Anfang August). Diese Zeitpunkte haben sich auch als am günstigsten für das Zustandekommen der Verbindung zwischen Pilz und Baum erwiesen. Auch der Transport des Impfgutes läßt sich auf diese Weise am leichtesten, - etwa in Plastiksäcken, - bewerkstelligen, wobei es allerdings nicht zu lange in den geschlossenen Säcken lagern soll. Beachtet muß ferner zumindest in manchen Fällen die Herkunft der Pilze werden, da nicht jeder Pilz für jeden Standort geeignet ist (abgesehen davon, daß jede Baumart ihre bestimmten Partner hat). So können sich in Hochlagen nur solche Pilze auf die Dauer halten, die aus diesen Gebieten stammen, da ihnen die entsprechende Anpassung an lange Winterperioden eigen ist.