- Standardsignatur673
- TitelBöden in den Tiroler Zentralalpen
- Verfasser
- ErscheinungsortWien
- Verlag
- Erscheinungsjahr1961
- SeitenS. 371-410
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200004552
- Quelle
- AbstractDie in diesem Bericht geschilderten Arbeiten haben das Ziel, die bodenkundlichen Grundlagen für eine optimale Aufforstungstechnik zu schaffen: Vorläufig konnte durch Untersuchungen im Gelände und im Labor ein Teil dieser Grundlagen geschaffen werden: Die vorhandenen Bodentypen, Subtypen und Varietäten wurden aufgenommen, systemisiert, morphologisch, chemisch und physikalisch charakterisiert, ihre Beziehungen zur Pflanzendecke und zum Relief untersucht, und schließlich wurden ökologische Reihen dieser Bodenformen gebildet. Alle Böden der untersuchten Gebiete gehören der Podsolklasse an; sie wurden in drei Gruppen zusammengefaßt: Mineralböden mit Blaikenböden, Protorankern auf anstehendem Gestein, auf Moräne oder Murenmaterial über subfossilen Böden sowie Winderosionsformen, die hier Restböden genannt werden. Rohhumusböden mit Eisenpodsol, Podsolranker und Eisenhumus-Podsol; bei letzterem wurde eine Groß- und eine Kleinform unterschieden. Moderböden mit Braunen Rankern und Podsoliger Braunerde .Bei letzterer wurden ebenfalls eine Groß- und eine Kleinform unterschieden. Zu den Moderböden werden ferner noch die Rasenböden gezählt, die aus Rohhumusböden und aus Böden der Podsoligen Braunerde-Gruppe durch Beweidung oder Mahdnutzung entstanden sind. Die physikalisch-chemischen Analysen zeigten, daß die Feuchte- und Nährstoffspeicherung in den A-Horizonten stattfindet, und zwar vorwiegend im AF- und im AH-Horizont. Deshalb bieten die reifen Böden, also die Großformen von Eisenhumus-Podsol und Podsoliger Braunerde mit ihren stark entwickelten A-Horizonten, die größte Nährstoff- und Feuchtemenge. Die Restböden, die nur einen geringmächtigen oder gar keinen A-Horizont aufweisen, zeigen das geringste Angebot. Zwischen Bodenform, Relief und Pflanzengesellschaft konnten eindeutige Beziehungen erkannt werden: Die Gruppe des Eisenhumus-Podsols findet sich auf Schatthängen, die Podsolige Braunerde auf Sonnenhängen, Mineralböden auf Schurfstellen. Reliefunabhängig sind die Rasenböden auf den Flächen mit Mahd- und Weidenutzung und der Eisenpodsol innerhalb des Waldes oder unter großen Einzelbäumen und Horsten. Für jede der großen Bodengruppen und auch für jede ihrer Einzelformen lassen sich charakteristische Pflanzengesellschaften feststellen, die von Verf. als Pflanzenleitgesellschaften bezeichnet werden. Die physiognomischen Merkmale der Pflanzenleitgesellschaften, ebenso Pflanzenarten, die als Klima- oder Bodenindikatoren Bedeutung haben, spielen in der Praxis bei Bestimmung und Abgrenzung der Bodenformen eine wichtige Rolle. Eine kartographische Aufnahme im Stationsgelände Obergurgl-Poschach (Bodenkarte Abb. 103), dort vorgenommene Messungen und Beobachtungen machten es möglich, die Wirkung einiger ökologischer Faktoren zu isolieren und die ökologischen Bodenreihen: Wärme-, Wind-, Schnee-, Feuchte-, Nährstoffreihe aufzustellen.
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