- Standardsignatur629
- TitelEichenschaeden. Eine Uebersicht zur Situation in Europa und in der Schweiz
- Verfasser
- Erscheinungsjahr1989
- SeitenS. 357-374
- Illustrationen3 Abb., 6 Tab., 16 Lit. Ang.
- MaterialUnselbständiges Werk
- Datensatznummer200002962
- Quelle
- AbstractIn der ersten Haelfte der achtziger Jahre ist das Eichensterben zu einem ernsthaften Problem der europaeischen Eichenwirtschaft geworden. Erste Eichenerkrankungen mit letalen Folgen wurden bereits waehrend der siebziger Jahre aus Ost- und Suedosteuropa bekannt. Bisherige Untersuchungen weisen auf einen Ursachenkomplex hin, wobei dem Wasserhaushalt der Eichenbestaende in vielen Schaeden bekannt, die mit Sicherheit dem Gefaesspilz Ceratocystis fagaccearum, dem Erreger der gefuercahtet Amerikanischen Eichenwelkke, zugeordnet werden muessten. Obwohl die Ergebnisse der Waldschadensinventur und der Umfrage bei 10 Forstpraktikern kein allumfassendes Bild zur Schadenssituation in unserem Land zu geben vermoegen, kann folgendes festgehalten werden: In der Schweiz sind in den letzten Jahren vermehrt Eichenschaedigungen wahrgenommen worden. Davon betroffen sind hauptsaechlich alte Stiel- und Traubeneichen. Wie beim Waldsterbesyndrom sind Verlichtungserscheinungen und das Absterben von Aesten und Zweigen die hauptsaechlichen Symptome der Eichenschaedigung. Andere Eichensterbeben- Symptome wie Vergilbung, Blattwelken, vermehrte Abwuerfe von lebenden Zweigen, Schleimfluss und Rindenabloesungen am Stamm sowie krankhafte Verfaerbung im Kambium- und Splintbereich wurden von den befragten Forstpraktikern bislang zumeist selten oder gar nicht beobachtet. Bis heute fielen in den untersuchten Forstkreisen keine Zwangsnutzungen an, die auf ein Eichensterben im engeren Sinn schliessen lassen. Allerdings sind verschiedene Anzeichen fuer eine Schwaechung der Eichen wahrnehmbar. Der Ursachenkomplex kann nach Aussagen der Forstpraxis aus Witterungseinfluessen (Trocakenheit, Frost usw.), Immissionen und Probllemen waldbaulicher Art (erhoehte Krankheitsanfaelligkeit infolge hoher Bestandesaalter, Konkurrenzdruck von anderen Baumarten in Eichen-Ueberfuehrungsbestaenden) bestehen. Schadenseinfluesse von Insekten scheinen hingegen ohne Bedeutung zu sein. Die Situation im Ausland und die Ungewissheit ueber die weitere Entwicklung von Eichenschaeden in der Schweiz muessen Anlass dazu sein, der Eichenproblematik in phytosanitaerer und waldbaulicher Hinsicht die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken. Neben der laufenden Ueberwachung der Eichenbestaende aller Altersstufen durch die Forstdienste und dem Weitermelden von aussergewoehnlichen Erscheinungen an den Phytosanitaeren Beobachtungs- und Meldedienst (PBMD) wird es wichtig sein, die Schadensentwicklung im Ausland und die Forschungsbestrebungen der europaeischen Laender zur Ursachenabklaerung zu verfolgen. Auf diese Weise sollen allfaellige Gefaehrdungen fuer die schweizerischen Eichenbestaende erfasst und entsprechende Massnahmen getroffen werden. Diese Aufgabe soll vom Forstlichen Pflanzenschutz an der Grenze (FPG) in Zusammenarbeit mit dem PBMD wahrgenommen werden.
- SchlagwörterEichensterben, Quercus cerris, Quercus petraea, Quercus pubescens, Quercus robur, Quercus rubra, historische Entwicklung, Schadensbild, Schadenssymptom, Schadensverlauf, Ursache, regionale Verteilung, Österreich, BRD, DDR, Frankreich, Italien, Niederlande, Großbritannien, CSSR, Ungarn, Jugoslawien, Rumänien, UdSSR
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